Warning: Explizite Spoiler für Episode 2.14 und „The Flash", besonders „Flashpoint", Erwähnung von (Sex-)Sklaverei


Pairings für dieses Kapitel: Eobard/Ray, Eobard/Barry


12. Sie sind alle Idioten


Früher oder später würde alles wieder so sein, wie es sein sollte. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Immerhin waren seine Gegner, wie Eobard Malcolm und Damien gegenüber immer wieder betonte, alle Idioten. Und ja, sie hatten Rip Hunter zurückbekommen und wussten damit genau, wo sie nach dem letzten Stück des Speers der Schicksals zu suchen hatten, doch das wusste Eobard ebenfalls. Genau genommen war er sogar schon vor Ort und arbeitete daran die Apollo 13-Mission zu infiltrieren um an das letzte Stück zu kommen. Also war er nach wie vor im Vorteil, und bald hätte er die Macht alles wieder zu richten und dafür zu sorgen, dass seine Zeitlinie (und damit auch er selbst) wieder existierte, und dann würde alles gut werden.

Eobard Thawne war ein Speedster und ein Zeitreisender. In der Zeit, aus der er kam – die Zukunft für die meisten Individuen, mit denen er interagierte – war er ein angesehener Wissenschaftler gewesen und einer der größten Fans von Barry Allen, dem Flash. Zumindest solange bis er die Wahrheit über den Flash erkannte, und dieser ihm alles nahm, was Eobards Leben lebenswert machte. Eobard beschloss daraufhin sich zu rächen und dafür zu sorgen, dass Barry seinerseits alles verlieren würde, und er, Eobard, alles zurückbekommen würde, was er verloren hatte. Und der beste Weg das zu erreichen bestand darin die Zeitlinie zu verändern.

Als reiste Eobard zurück in die Vergangenheit und ermordete Nora Allen, Barrys Mutter. Eigentlich hatte Eobard vorgehabt Henry Allen, Barrys Vater, zu töten, doch Norah war ein gestandener Alpha und nicht bereit zuzulassen, dass ihrem Omega ein Leid geschah. Also sah sich Eobard gezwungen den Alpha- anstelle des Omega-Elternteils zu ermorden, und als er sich Henry dann doch noch zuwenden wollte, tauchte der Flash auf um ihn aufzuhalten, was dazu führte, dass Henry für den Mörder seines eigenen Alphas gehalten wurde, was wiederum ebenfalls eine gute Form der Rache darstellte. Nur, dass Eobard nicht bedacht hatte, dass der Mord an Nora Allen alles änderte. Dass er mit seinen eigenen Taten seine eigene Zeitlinie in Gefahr brachte, und er nun wiederum dazu gezwungen war dafür zu sorgen, dass Barry der Flash und stark genug wurde um Eobard eine Rückkehr in seine eigene Zeit zu erlauben.

Eobard war nun Bewahrer der Zeitlinie und Beschützer des Flashs geworden – was ironisch war, aber notwendig. Er gab sich als Harrison Wells aus um diese Funktionen erfüllen zu können, doch natürlich konnte er die Charade nicht ewig aufrecht erhalten, und während er in seiner Speedster-Identität als Reverse-Flash Flash dazu pushte schneller zu werden, schaffte er es dadurch auch aufzufliegen. Und dann beging sein nutzloser Vorfahre Eddie Thawne auch noch Selbstmord, was dazu führe, dass Eobard nie geboren worden war.

Der einzige Grund, warum Eobard noch existierte, war der, dass er ein Zeitrelikt war. Er hatte sich gerade in der Speed Force befunden, als Eddie Thawne ihn durch seinen Selbstmord aus der Zeitlinie radiert hatte, doch die Zeitlinie, aus der er kam, existierte nun nicht mehr, er konnte nirgendshin zurück.

Zuerst wusste er davon nichts. Und auch nichts von seiner Zeit als Doctor Wells. Er kam einige Zeit nach Eddies Selbstmord im Central City der Vergangenheit an und machte sich dann auf um wie geplant Henry Allen zu töten. Doch er kam nicht dazu. Gerade war er mitten im Kampf mit Nora Allen, als er vom Flash geschnappt und in eine andere Zeit gebracht wurde. Dort wurde er von Barry in einer Scheinrealität, die er Flashpoint nannte und in der nichts so war wie es sein sollte, gefangen gehalten.

Während seiner Gefangenschaft kehrten Eobards Erinnerungen an sein anderes Leben, sein Leben als Harrison Wells, zurück. Es war ein Paradoxon, dass es ihn überhaupt noch gab, aber ein Paradoxon, das immer gleich ablaufen musste: Er tötete Barrys Mutter, wurde zu Dr. Wells, Eddie nahm sich und damit auch ihm das Leben, Eobard befand sich gerade in der Speed Force und wurde deswegen nicht ausgelöscht und konnte trotzdem wieder Nora Allen den Tod bringen. Das war der Kreislauf. Er musste sein, doch Barry hatte ihn durchbrochen, und ohne es zu ahnen hatte er damit Eobard befreit, dessen restliche Existenz sich ansonsten nur noch auf seine Momente in und direkt nach der Speed Force in diesen Zeitabschnitten beschränkt hätte.

Obwohl er von Barry behandelt wurde als wäre er Hannibal Lecter, war Eobard ihm sogar irgendwie dankbar. Und es machte Spaß Barry dabei zusehen wie er seine wahren Erinnerungen an sein richtiges Leben verlor, und wie das perfekte Leben, das er sich herbeigezaubert hatte, rund um ihn zusammenbrach, und wie Barry schließlich einsah, dass er einen Fehler gemacht hatte und Eobard darum bat für ihn seine Mutter zu töten.

Soweit so angenehm. Doch nach vollbrachter Tat wurde Eobard klar, dass er etwas tun musste um dafür zu sorgen, dass er weiter existierte. Die Zeitphantome waren schon hinter ihm her, und dann wurde er auf einmal noch von etwas viel Schlimmeren verfolgt: Einem schwarzen Monster, das direkt aus seinen Alpträumen entsprungen zu sein schien.

Den anderen Eobard, den der Dr. Wells gewesen war, gab es noch immer. Doch er, Eobard das Zeitrelikt, das vom Flash aus der Zeitlinie gerissen worden war, war nun zwar frei, aber auch nur Momente von seinem Ende entfernt. Immer, wenn er sich zulange an einem Ort aufhielt, erschien das Speed Force-Monster um ihn zu holen. Nicht einmal am Vanishing Point konnte er sicher sein, dass er niemals gefunden werden würde.

Also entwickelte er einen Plan um seine Existenz zu sichern: Er würde den Speer des Schicksals finden und sich selbst zurück in die Existenz schreiben. Für immer. Doch da er an keinen Ort besonders lange bleiben konnte, brauchte er Hilfe. Also rekrutierte er Damien Darhk und Malcolm Merlyn und schließlich auch den gehirngewaschenen Rip Hunter. Zwar kam er dank der Hilfe von Damien und Malcolm dahinter, dass er vor dem Monster sicher zu sein schien, wenn er seine Geschwindigkeit nicht benutzte, doch wer wusste schon wie lange es dauern würde bis die Speed Force ein noch schlimmeres Monster auf ihn hetzen würde?

Und außerdem hatte er Gegenspieler. Die Legends of Tomorrow. Eine Gruppe Loser, die von Captain Hunter rekrutiert worden waren um die Zeitlinie zu beschützen und seine Zeitmanipulationen, auf die er zurückgriff solange er noch nicht wusste, wo e den Speer suchen sollte, rückgängig machten. Es war zwar eine Gruppe Idioten, aber eine ziemlich lästige!

Als Prime-Alpha missfiel es Eobard zwar auf die Hilfe anderer zurückgreifen zu müssen, doch ihm blieb keine andere Wahl. Immerhin war es ein Leichtes Malcolm und Damien in Schach zu halten, zumindest solange die beiden nicht auf die Idee kamen sich gegen ihn zu verbünden. Und dann, als er sich gezwungen sah sie als „gleichberechtigte Partner" zu akzeptieren, log er ihnen einfach vor, dass sie tatsächlich gleichberechtigt wären. Denn natürlich hatte Eobard seine eigenen Pläne, die viel vielschichtiger waren als die beiden anderen Alphas es erfassen konnten. Aber davon brauchten sie nichts zu wissen. Und was den armen Captain Hunter anging, nun einen Omega unter Kontrolle zu halten war für ihn ein Leichtes.

Was Eobard bei seiner Suche nach dem Speer des Schicksals und seinen Spielereien mit den Legends und dem Team Flash am meisten gegen den Strich ging war wie rückständig alle anderen um ihn herum waren. Alphas hatten im frühen 21. Jahrhundert keinen guten Stand, ja selbst Omegas wurden als besser angesehen als sie. Und keiner schien zu wissen oder sich darum zu scheren, was ein Prime-Alpha war, und dass man diesen mit Respekt zu behandeln hatte.

Damien und Malcolm schienen zu glauben, dass die Tatsache, dass sie alle drei Alphas waren sie gleichstellte, doch da irrten sie sich. Malcolm war nicht einmal ein echter Alpha, sondern ein Trans-Alpha. Und Eobard war ein Prime-Alpha. Damit stand er in Kraft und Fähigkeiten und natürlich Intellekt über Damien. Früher hatte man wohl manchmal vom Alpha der Alphas gesprochen, und genau das war es, was Eobard war. Nur leider wusste man noch nicht einmal im Jahr 2016 von würde noch einige Jahre dauern bis man sie entdecken würde – sie, die natürlichen Rudelführer.

Betas hassten Prime-Alphas, weil sie sich von ihnen in ihrer Stellung an der Spitze der Gesellschaft bedroht fühlten, und letztlich taten sie recht daran sich bedroht zu fühlen. Prime-Alphas waren die besseren Alphas: Sie besaßen alle Vorteile eines normalen Alphas, waren aber klüger und kontrollierter als der herkömmliche Alpha von der Straße. Eines Tages, da war sich Eobard sicher, würden sie diese Welt regieren. Dafür würden er und die anderen Prime-Alphas schon Sorge tragen.

Doch das war alles Zukunftsmusik. Um überhaupt eine Zukunft zu haben, die reagiert werden konnte, musste Eobard erst einmal dafür sorgen, dass er weiter existieren konnte.

Es gelang Eobard zwar sich an Bord der Apollo 13 zu schmuggeln um so auf den Mond zu kommen (Der Mond! Verfluchter Commander Steel! Eobard hätte nicht Rex Tyler sondern diese Nervensäge umbringen sollen, dann hätte er sich auf einen Schlag auch dessen nervigen Enkel von den Legends erspart), doch dort musste er sich mit Ray Palmer alias Atom rumschlagen, und er verlor. Und dann saßen sie auch noch zusammen fest.

Eobard versuchte sich einzureden, dass er nur mit Ray Palmer spielte, wenn er mit ihm flirtete, dass er versuchte ihn abzulenken, doch die Wahrheit war: Palmer roch wirklich gut, und zu zweit alleine zu sein missfiel Eobard nicht einmal so sehr. Vielleicht sollte er doch nicht alle Legends töten, vielleicht hätte er ja noch eine andere Verwendung für diesen ganz speziellen Omega. Vielleicht.

Eobard gelang es lebendig zur Erde zurückzukommen, von der Waverider und vor dem Speed Force-Monster zu entkommen, doch das Speerfragment hatte er nicht erobert. Ich kann nicht glauben, dass ich von Ray Palmer übertölpelt wurde! Ich meine, wir sprechen hier von Ray Palmer!

Nein, es konnte nicht daran liegen, dass Palmer schlauer wäre als Eobard. Es war einfach so, dass der andere Mann Glück gehabt hatte. Genau, es war nur Glück gewesen. Und natürlich hatte er ihn mit seinen Omega-Pheromonen abgelenkt. Ja natürlich, es war nicht Eobard gewesen, der geflirtet hatte, es war Palmer gewesen! Er hatte versucht Eobard durch Verführung von seiner Aufgabe abzulenken! Immerhin hatte Rip Hunter die gleiche Taktik bei Merlyn versucht, als er noch Filmstudent gewesen war! Und so waren Omegas nun einmal: Sie verführten, wo sie nur konnten, genau wie Barry! Und alle anderen, besonders Alphas, wurden durch sie vollkommen verwirrt und abgelenkt und ….

Moment. Das war ein Gedanke. Bisher hatte Eobard nicht darüber nachgedacht, aber mit der Rückkehr von Captain Hunter in ihre Mitte hatten die Legends nun gleich drei Omegas an Bord. Und unter ihnen befanden sich auch drei Alphas. Es musste für Stein und den Jungen furchtbar anstrengend sein dafür zu sorgen, dass irgendetwas auf diesen Schiff glattlief mit so vielen potentiellen Hitzen und Brunften am Horizont. Dass die Legends überhaupt irgendetwas zu Stande brachten, war ein Wunder!

„Ich habe ein Idee", verkündete Eobard Malcolm und Damien, „Ich weiß jetzt, wie wir die Legends genug ablenken können um die Stücke des Speers von ihnen zu stehlen."

Damien und Malcolm wechselten einen Blick. „Stücke, mhm? Ich nehme an, dein Ausflug auf den Mond war nicht von Erfolg gekrönt?", bemerkte Damien, doch Eobard ignorierte ihn.

„Omegas. Der Schlüssel zu unserem Sieg über diese Idioten sind ihre Omegas", erklärte er.

Malcolm sah ihn skeptisch an. „Wieso?", wunderte er sich misstrauisch, „Was hast du mir ihren Omegas vor? Die haben Rüstungen, Superkräfte, und Kampferfahrung, falls du das vergessen hast."

„Aber sie sind trotzdem Omegas. Und ich habe gar nichts mit ihnen vor", belehrte Eobard ihn, „Aber da ihr noch aus der Ära vor den Aliens stammt, wisst ihr vielleicht noch nichts davon, aber es gibt einen regen Omega-Sklavenhandel. Und immer wieder interessierte Raumpiraten, die damit gerne Geld machen wollen…."

Malcolm und Damien wechselten einen Blick.

„Ich dachte mir, dass wir einer dieser Piratengruppe vielleicht einfach einen Tipp geben könnten. Was dann auch immer dabei herauskommt, eines ist sicher: Die Legends werden alle Hände voll zu tun haben und gar nicht mitbekommen, dass ihnen ihre Teile des Speer des Schicksal abhanden gekommen sind…"

Eobard grinste, als er sah wie Malcolm und Damien sich für diesen Plan erwärmten. Ja, nun hatte er wohl endlich wirklich herausgefunden, wie er mit diesen lästigen Legends verfahren sollte. Und diesmal würde er garantiert als Gewinner dastehen.


Fin.


Wird Fortgesetzt in „Nennt uns Legenden II"


A/N: Das hier ist das letzte Kapitel dieser Fic. Nun, da ich endlich dort angekommen bin, wo ich eigentlich hinwollte, habe ich beschlossen, dass es inhaltlich besser ist eine eigene Fic aus der restlichen Handlung zu machen.

Die Fortsetzung wird kommen. Wann kann ich noch nicht genau sagen, aber vermutlich wird sie als erstes geschrieben, sobald ich mit meiner letzten noch laufenden längeren Fic („Scary Monsters and Super Creeps") fertig bin.

Bis dahin bitte ich ein letztes Mal um: Reviews?