Unmöglich?!

Disclaimer: Alles außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört J. K. Rowling

Pairing: Harry/?

Warnung: Slash! OOC! Minispoiler zu OotP!

Kommentar: Es hat lange gedauert, ich weiß. Aber mir fehlte die Motivation und außerdem sollte das letzte Kapitel etwas besonderes sein...allerdings ist mir das nicht gelungen. Die erste Hälfte finde ich ja noch in Ordnung, aber bei der zweiten habe ich geschlampt. Hoffe es gefällt euch trotzdem...und ja: Voldemort ist OOC(da oben steht es auch als Warnung, also keine Beschwerden).

Und vielen Dank an meine Reviewer Takuto-kun, Tarivi, Morga, koryu, ayanamireichan, Krieger des Wahnsinns, baboon, Altron, Bele, Cosma, Rem, TheSnitch, brisana-brownie, Vanillia, mrsgaladriel, Soror Lucis, Kirilein, ChibiAngel16, sweetkitty04, xerperus, Merisusa, alyssa03, Mogli the Witch, Kiina, CaRiNa, Dray, Leony, Tracy und Lego-chan.

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Harry bewegte sich keinen Millimeter, stattdessen blickte er zu den Todessern und versuchte einige bekannte Gesichter zu erkennen.

Durch die schwarzen Kapuzen war dieses Unterfangen zwar so gut wie unmöglich, doch bei einem konnte er eine weißblonde Haarsträhne erkennen.

Lucius Malfoy schien nun endlich aus Askaban gekommen zu sein.

Harry lief es eiskalt den Rücken hinunter.

Wenn Malfoy hier war, musste Bellatrix ebenfalls irgendwo in diesem Pub sein.

Er besah sich die Umhänge genauer um vielleicht bei manchen weibliche Rundungen erkennen zu können.

„Suchst du jemanden?", erkundigte sich Thomas und sein Gesicht zierte nun ein hinterhältiges Grinsen.

Harry antwortete nicht, sondern blickte starr auf die einzige Frau, die er zwischen zwei riesigen Männer ausfindig machen konnte.

Er fraß einen Besen, wenn das nicht Bellatrix war.

„Du kannst sie nachher haben," flüsterte ihm Thomas ins Ohr.

Harry stolperte einige Schritte vorwärts; er hatte nicht bemerkt, wie sich Thomas hinter ihn gestellt hatte.

„Und nun setz dich endlich," bat Thomas.

Seine Augen blitzten für einen kurzen Moment rötlich auf, bevor er kurz seinen Kopf schüttelte und sich danach wieder an den Tisch setzte.

Harry warf einen letzten Blick auf Bellatrix, bevor er zögerlich Thomas' Anweisungen folgte.

Es kam ihm alles so unwirklich vor.

Da saß er nun: Mit Voldemort an einem Tisch, umgeben von Todessern.

Warum weckte ihn nicht endlich irgendjemand?

Er wollte in seinem Zimmer im tropfenden Kessel aufwachen und feststellen, dass das alles nur ein schrecklicher Alptraum gewesen war.

Thomas' Grinsen wurde breiter und Harry vermutete, dass dieser soeben seine Gedanken gelesen hatte.

„Habe ich," bestätigte Thomas, „Soll ich es lassen?"

Harry lachte gefühllos.

„Als ob du es tun würdest," zischte Harry.

Thomas schnipste einmal und einer der Todesser rannte sofort in den angrenzenden Raum.

„Was wird das?", fragte Harry und blickte dem Todesser verwirrt nach.

„Ich höre auf deine Gedanken zu lesen, wenn du..." Thomas brach ab, als der Todesser mit einem silbernen Tablett in seiner Hand zurückkehrte.

Er stellte es vor Harry auf den Tisch, bevor er sich kurz verbeugte und zu seinem Platz in der Ecke zurückkehrte.

Harrys Augen weiteten sich, als er die vielen mit Speisen gefüllte Teller vor sich sah.

„Du siehst aus wie ein Skelett," sagte Thomas und griff selbst nach einem Hühnerflügel, „Bist du auf Diät oder war die Nacht mit mir einfach so berauschend?"

Harry verkrampfte sich sofort, als die Todesser leise zu lachen begannen.

Er hatte erwartet, dass er diese Nacht erwähnen würde, aber warum musste er ihn vor seinem Gefolge bloßstellen?

„Ruhe," befahl Thomas ruhig und das Gelächter erstarb augenblicklich.

„Das war nicht meine Absicht," sagte er an Harry gewandt und legte den Hühnerflügel zurück zu den anderen.

„Du liest sie schon wieder," stellte Harry fest.

Thomas schob das Tablett näher zu Harry und erklärte leise: „Du siehst schrecklich aus. Iss etwas und ich höre auf in deinen Gedanken zu lesen."

„Nein danke," Harry schob das Tablett in die Mitte des Tisches zurück.

„Es ist nicht vergiftet," meinte Thomas, „Ich mache mir nur Sorgen um dich."

Harry hätte beinahe laut gelacht.

Dieser Tag wurde von Sekunde zu Sekunde surrealer.

„Sicher," sagte er sarkastisch, „Voldemort macht sich Sorgen um mich."

Thomas' Augen funkelten nun rot auf, während er zischte: „Du bist umgeben von meinen Dienern. Denkst du wirklich, wenn ich dich töten wollte, würde ich dich vergiften? Ehrlich, Harry! Du enttäuscht mich ein wenig."

Trotzdem rührte Harry das Essen nicht an.

Der Geruch ließ ihn zwar das Wasser im Mund zergehen und selbst sein Magen knurrte lautstark, aber er ignorierte dies einfach.

Wenn er wieder aß, würde es nicht wegen Voldemort sein.

Das ließ sein Gryffindor- Stolz nicht zu.

„Vergiss diesen blöden Stolz," zischte Thomas, „Dein Vater hatte Stolz und nun sieh was mit ihm passiert ist."

„Hör damit auf," knurrte Harry und wusste selbst nicht wirklich, ob er das Gedankenlesen oder die Erwähnung seines Vaters meinte.

„Ich lese deine Gedanken so lange, bis du isst," sagte Thomas ruhig und das Rötliche verschwand langsam aus seinen Augen.

Godric Gryffindor würde sich im Grab umdrehen, wenn er Harry nun sehen könnte, doch trotzdem nahm er sich einen Hühnerflügel und biss zögerlich davon ab.

Er bemerkte nicht einmal, dass er diesen genommen hatte, den Thomas vor wenigen Minuten in seiner Hand gehalten hatte.

„Braver Junge," Thomas' Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück, „Und nun zum Geschäftlichen."

Harry kaute lustlos an seinem Hühnchen und fragte sich gerade, warum er nicht zu Dumbledore gegangen war.

Thomas schien seine Abmachung einzuhalten, da er nicht auf Dumbledores Namen in Harrys Gedanken reagierte.

„Was willst du?", fragte Harry gelangweilt, während er den abgekauten Flügel auf den Teller zurücklegte und sich verzweifelt nach etwas trinkbarem umsah.

„Gibt's hier nichts zu trinken?", erkundigte er sich und sobald er den Satz beendet hatte, schnipste Thomas und ein Todesser rannte zu der Theke.

„Nicht dort," hielt ihn Thomas zurück, „Ich will nicht, dass sich Harry irgendeine Krankheit einfängt. Hol ein sauberes Glas."

Der Todesser nickte und verschwand im angrenzenden Raum.

„Daran könnte man sich gewöhnen," meinte Harry grinsend, als der Todesser mit einem glänzenden Krug Butterbier zurückkehrte.

„Schön, dass du so denkst," sagte Thomas, als sich der Todesser zu den anderen gesellte.

Harry nickte nur und nahm einen großen Schluck des Butterbiers.

Dieser Hühnerflügel war kräftiger gewürzt, als er es sich anfangs gedacht hatte.

„Ich will dich auf meiner Seite," offenbarte ihm Thomas, woraufhin er sich an seinem Butterbier verschluckte.

Harry hustete heftig und Thomas klopfte ihm auf den Rücken.

„Geht's wieder?", fragte Thomas, als sich Harry ein wenig beruhigt hatte.

Harry nickte nur schwach, bevor er den Krug auf den Tisch stellte und sich geistesabwesend einen weiteren Hühnerflügel nahm.

„Deine Verjüngungskur scheint deinen Verstand angegriffen zu haben," sagte Harry kühl, „Ansonsten könnte ich mir nicht vorstellen, weshalb du mir so einen lächerlichen Vorschlag unterbreiten würdest, obwohl du die Antwort schon längst kennst."

„Ich will dich auf meiner Seite," wiederholte Thomas und zeigte auf die versammelten Todesser, „Sie würden alle deine Diener werden. Wir würden gemeinsam eine neue Welt erschaffen."

„Ich soll also eine Art Vizepräsident in diesem Zirkus werden?", fragte Harry amüsiert.

Er bemerkte wie einige Todesser bei dem Wort Zirkus unruhig wurden.

Es war offensichtlich, dass jeder Harry töten wollte und nur Thomas der Grund für ihre Zurückhaltung war.

„Nein," antwortete Thomas und einige Todesser wechselten verwirrte Blicke mit ihrem Nachbarn.

„Ich will, dass du mein Partner wirst," erklärte Thomas.

Die Todesser murmelten aufgeregt untereinander; scheinbar hatte keiner von ihnen gewusst, was Voldemort wirklich von Harry wollte.

Nur Lucius Malfoy blieb erstaunlich ruhig.

„Meister, das kann nicht ihr ernst sein," sagte schließlich einer der Todesser und kam dem Tisch gefährlich nahe.

„Das ist Harry Potter, Meister." Er zeigte mit seinen schmutzigen Fingern auf Harry, „Er ist unser Feind. Die Rede war nur davon, dass sie ihn in unseren Kreisen aufnehmen, doch niemals erwähnten sie, dass er ihrer ebenbürtig werden würde."

Thomas' Augen funkelten nun wieder rot und ohne sichtbaren Grund stöhnte der Todesser und kniete sich schmerzerfüllt auf den Boden.

Harry sah nur, wie er panisch seine Hand auf seinen linken Unterarm presste.

„Das dunkle Mal," wisperte Harry furchtvoll und beobachtete wie der Todesser immer schwächer wurde und kaum mehr seine Hand am Unterarm halten konnte.

„Soll ich dir die wahre Macht des Mals zeigen?", fragte Thomas an Harry gewandt, „Oder soll ich ihn verschonen? Ich überlasse diese Entscheidung dir."

Harry zweifelte keine Sekunde daran, dass das Mal den Todesser töten konnte.

Er sollte also über Leben und Tod entscheiden.

Er wusste nicht, was er tun sollte.

Zum einen verdiente dieser Mann den Tod, andererseits wollte er niemanden töten.

„Verschone ihn," bat Harry und sofort hörten die Schmerzenslaute des Todessers auf.

Er versuchte aufzustehen, doch er kippte immer wieder auf den Boden zurück.

„Du hattest Glück, Nott," sagte Thomas amüsiert, „Beinahe wäre dein Sohn ein Vollwaise geworden...Bringt ihn weg."

Sofort kamen die zwei riesigen Männer, die neben Bellatrix gestanden hatten zu ihnen und hoben den verletzten Todesser vorsichtig auf, bevor sie ihn in den Nebenraum brachten.

„Deine erste Entscheidung als mein Partner," Thomas wandte sich nun wieder an Harry, „Sie ist zwar nicht so verlaufen, wie ich es wollte, aber immerhin konntest du dich entscheiden. Ich dachte schon, dass du überhaupt nichts sagen würdest."

„Ich bin nicht dein Partner," zischte Harry, „Und ich werde es auch niemals sein."

Thomas' Augen blieben nun rot und durchbohrten Harry beinahe mit ihren Blicken.

Er wusste, dass Thomas seine Gedanken lesen wollte, aber dieser schien sich tatsächlich an die Abmachung zu halten.

„Verschwindet," sagte Thomas plötzlich und die Todesser sahen ihren Meister verständnislos an.

Erst als Bellatrix disapparierte, verschwanden auch die anderen.

„Lucius, bleib hier," bat Thomas, bevor Malfoy verschwinden konnte, „Warte im Nebenzimmer."

Malfoy verbeugte sich leicht und schritt zwischen den disapparierenten Todessern zu dem Nebenzimmer, in das auch der verletzte Todesser gebracht worden war.

Selbst der Wirt des Pubs war verschwunden und außer Harry und Thomas befand sich nun niemand mehr in diesen Raum.

„Harry," sagte Thomas sanft, „Das ist kein Trick von mir. Ich mache dich wirklich zu meinem Partner. Du wirst ebenso viele Entscheidungen wie ich treffen können."

„Nein," antwortete Harry und erhob sich um aus dem Pub zu gehen, doch Thomas hielt seinen Arm fest.

„Zwing mich nicht einen Imperius an dir zu verwenden," bat Thomas, „Also setz dich und hör mir erst einmal zu."

Harry zögerte kurz und nach einem letzten sehnsüchtigen Blick zu der Tür, ließ er sich wieder gegenüber von Thomas nieder.

„Harry," begann Thomas sanft, „Wir beide kennen die Prophezeiung! Einer von uns wird den anderen töten. Findest du das nicht ein wenig...sinnlos? Schließ dich mir an und vergessen wir sie. Willst du sterben?"

Harry schüttelte den Kopf.

„Willst du jemanden töten?", fragte Thomas weiter und abermals schüttelte Harry seinen Kopf.

„Dann komm auf meine Seite," sagte Thomas einladend.

„Ich würde dann ebenso töten," meinte Harry leise, „Was habe ich davon?"

Thomas' Grinsen erschien wieder in dessen Gesicht und er beugte sich näher zu Harry.

Er schien sich sehr sicher zu sein, dass Harry seinen Vorschlag annehmen würde.

„Aber du kannst entscheiden wen du töten möchtest," wisperte Thomas, „Wenn du es befiehlst, werden meine Diener deine Freunde in Ruhe lassen. Du müsstest keine Angst mehr um sie haben."

„Wenn ich dich töte, brauche ich nur einmal zu töten," erwiderte Harry trotzig, „Wieso sollte ich einen anderen Weg gehen?"

Thomas beugte sich noch näher zu Harry und blickte diesem geradewegs in die Augen.

Das Rot war wieder verschwunden und nun funkelten ihm die schokobraunen Augen entgegen.

Ihre Lippen waren nur wenige Millimeter von einander entfernt und Harry konnte deutlich Thomas' Atem in seinen Gesicht spüren.

„Weil du mich nicht mehr töten willst," flüsterte Thomas und schloss den Abstand ihrer Lippen.

Harry spürte Thomas' Lippen auf seinen, doch er wich nicht zurück.

Es erinnerte ihn zu sehr an diesen einen Tag in der Winkelgasse.

Seine Herz raste in seiner Brust und tausende kleine Schnätze schienen in seinem Bauch zu flattern.

Der Kuss war erstaunlich sanft und als Thomas mit seiner Zunge um Einlass bettelte, gewährte es ihm Harry ohne zu Zögern.

Ihre Zungen spielten miteinander und bei jeder Berührung schienen die Schnätze in seinem Bauch nur noch schneller zu flattern.

Der Kuss endete abrupt, als Harry keine Luft mehr bekam.

Thomas hauchte noch einen federleichten Kuss auf Harrys Lippen, bevor er sich entspannt auf seinen Sessel zurücklehnte.

„Das ist nicht wahr," antwortete Harry atemlos und wusste selbst, dass ihm Thomas kein Wort glauben würde.

Thomas lächelte nur amüsiert und leckte einmal verführerisch über seine Lippen, als ob er Harrys Geschmack schmecken wollte.

Harry spürte deutlich wie ihm die Röte in sein Gesicht strömte und drehte sich peinlich berührt aus Thomas' Blickwinkel.

„Also, Harry. Was hältst du von meinem Vorschlag?" fragte Thomas, während er um den Tisch ging und Harrys Hände in seine nahm.

„Warum?", fragte Harry einfach und löste seine Hand aus Thomas'.

Da ihn Thomas verständnislos ansah, fuhr er fort: „Warum willst du das? Erst willst du mich töten, dann willst du mich verführen und nun willst du mich auf deiner Seite? Ehrlich Thomas...Tom...Voldemort oder wie immer du dich jetzt nennen magst, ich verstehe dich nicht."

Thomas lächelte darüber nur noch mehr und setzte sich dann einfach auf Harrys Schoss.

Dieser verkrampfte sich auf der Stelle und wünschte sich nichts sehnlicher, als nun mit Hermione und Ron in Hogsmeades Buchladen zu stöbern und nicht Voldemort auf seinem Schoss zu haben.

„Es ist ein wenig peinlich," flüsterte ihm Thomas ins Ohr, „Schwöre, dass du nicht lachst."

„Ist bei dieser Verjüngungskur wirklich etwas mit deinem Verstand passiert?", fragte Harry grinsend und zu seiner Überraschung nickte Thomas.

„Es war ein uralter Zauber, den ich in Lucius' Bibliothek entdeckt habe," wisperte Thomas, „Er sollte mich jung machen und das tat er auch. Allerdings gibt es bei diesem Zauber eine kleine Nebenwirkung. Meine Gedanken und Träume werden ebenfalls diesem Körper angeglichen, wenn du verstehst was ich meine."

Harry unterdrückte verzweifelt ein Lachen.

Bedeutete das, was er dachte?

„Mein Geist will dich tot sehen, aber mein Körper...," Thomas brach ab und erhob sich von Harrys Schoss, „Du weißt nicht, wie schlimm es ist. Jede Nacht diese Träume zu haben. Einmal hat mich Avery überrascht...er ist jetzt tot."

„Stopp," unterbrach ihn Harry glucksend, „Willst du mir damit sagen, dass der große böse Lord Voldemort feuchte Träume von mir hat?"

Thomas' Augen blitzten wieder rot auf und Harry wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte.

Er biss sich auf die Lippen um nicht zu lachen.

All dies hieß nämlich immer noch nicht, dass ihn Voldemort verschonen würde und Harry wusste das.

Lieber hielt er sich zurück, als dass dies sein letzter Tag auf Erden wurde.

„Es ist überhaupt nicht lustig," knurrte Thomas, „An diesem Tag in der Winkelgasse wollte ich dich töten, aber mein Körper hatte anderes mit dir vor."

„Tragisch," meinte Harry und aß einen weiteren Hühnerflügel, damit er sich ein wenig ablenken konnte.

Thomas schritt nervös im Pub umher und schien seine nächsten Worte mit Bedacht zu wählen.

„Und seit diesem Tag...," flüsterte Thomas so leise, dass Harry ihn kaum verstehen konnte, „...gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Jeder Teil in mir schreit nach dir. Er will dich halten und nicht mehr loslassen."

„Klingt als seiest du in mich verliebt," sagte Harry zögerlich und hoffte damit nicht Voldemorts Zorn auf sich zu spüren.

Thomas blickte ihn verwirrt an, bevor er erstaunlich ruhig antwortete: „Das ist nicht mehr möglich. Ich kann keine Gefühle empfinden."

Harry bezweifelte dies.

Der alte Voldemort konnte es nicht mehr.

Dieser war schon mehr ein Monster als ein Mensch, doch wenn sogar seine Gedanken von dem Verjüngungszauber betroffen waren, weshalb dann nicht seine Gefühle.

Vielleicht konnte Voldemort wieder Gefühle empfinden, wie er es einst konnte, bevor sein Herz völlig schwarz wurde.

„Nette Theorie," sagte Thomas, „Aber außer die Gedanken an dich hat sich nichts verändert."

„Du liest schon wieder meine Gedanken?", fragte Harry erstaunt.

„Ich habe sie nicht gelesen," erwiderte Thomas, „Sie sprühen mir regelrecht entgegen. Du solltest mal wirklich Okklumentik lernen."

Harrys Herz schien bei diesem Wort auszusetzen.

Okklumentik! Sirius! Er konnte doch nicht auf Voldemorts Seite gehen.

Zu viele waren gestorben um das zu verhindern.

„Geht das wieder los," seufzte Thomas, „Deine Eltern sind tot, also finde dich damit ab und was deinen Paten angeht...zusammen könnten wir ihn zurückholen."

Harry lachte kalt.

„Genauso wie du es mir im ersten Schuljahr mit meinen Eltern versprochen hast?", fragte er kühl.

„Nein," antwortete Thomas, „Deine Eltern sind tot! Dein Pate fiel nur durch den Bogen in die Zwischenwelt. Nur ein mächtiger Zauber kann jemanden daraus holen. Ich beherrsche ihn nicht. Dumbledore beherrscht ihn nicht und du ebenfalls nicht. Aber zusammen könnten wir jeden aus der Zwischenwelt holen, den wir möchten."

„Du lügst," sagte Harry, doch ein winziger Teil in ihm glaubte Voldemorts Worte.

Er selbst hatte die Stimmen gehört.

Es musste möglich sein, jemanden hinaus zu holen.

Aber er wollte nicht auf der Seite von jemanden sein, der dafür erst verantwortlich war.

„Bellatrix hat sich mit ihm duelliert," sagte Thomas ein wenig beleidigt, „Ich bin erst viel später dazugekommen. Ich habe damit nichts zu tun."

„Aber sie gehört zu dir," erwiderte Harry.

Thomas' Grinsen wurde breiter und er wackelte einladend mit seinen Augenbrauen.

Ehe Harry wusste was er tat, apparierte Bellatrix in den Pub und kniete sich vor Thomas nieder.

„Sie haben mich gerufen?", fragte sie.

„Sieh her Harry," rief Thomas, „Sie ist meine treueste Dienerin, aber wenn du sie nicht magst..."

Er beendete den Satz nicht, sondern blickte nur zu der knienden Gestalt, die plötzlich panisch auf ihren Unterarm griff.

Die Kapuze rutschte hinunter und Harry konnte nun den flehenden Gesichtsaudruck Bellatrix' sehen.

„Meister...bitte nicht...Meister...ich tue alles," Ihr linker Unterarm fing Feuer und sie verbrannte unter größten Schmerzen.

Harry wollte wegsehen, er wollte es nicht sehen, aber ein Teil in ihm genoss es.
Er genoss ihre Schmerzen, ihr Leid, ihre Angst und als ihr verbrannter Körper leblos auf den Boden sank, erfüllte sich sein Herz mit Genugtuung.

„Und das ist nicht alles," sagte Thomas und wandte sich nun wieder an Harry.

Er ging an dem verbrannten Körper vorbei und packte Harry an seinen Armen.

Sie sahen sich nun wieder direkt in die Augen und Thomas fuhr fort: „Ich hörte, dass du dich nicht sonderlich mit Lucius' Sohn verstehst. Er hat seinen ersten Auftrag ausgeführt und würde bestimmt ein großartiger Todesser werden...Aber wenn du willst, befehle ich Lucius, dass er ihn persönlich töten soll."

„Nein," wisperte Harry, „Das geht nicht."

„Wieso nicht?", fragte Thomas grinsend, während sich die Tür des Nebenzimmers öffnete und Malfoy zu ihnen trat.

„Sie haben gerufen," Malfoy kniete sich nieder und schien überhaupt nicht von dem verbrannten Körper überrascht zu sein.

Er rümpfte nur angesichts des Gestanks seine Nase.

„Willst du seinen Sohn nicht leiden sehen?", fragte Thomas und ignorierte Malfoy völlig.

Da nun auch Malfoy seine Kapuze gelüftet hatte, sah Harry für einen kurzen Moment Panik in den Augen des Blonden aufleuchten.

„Lucius würde sicherlich mit Freuden Drugo für dich töten, nicht wahr?", Thomas drehte sich nun zu Malfoy ohne seine Hände von Harry zu nehmen.

„Draco," verbesserte Malfoy automatisch, doch nach einem Blick in Thomas' Augen fügte er schnell hinzu: „Aber Drugo klingt viel schöner. Ab sofort wird er Drugo heißen. Ich melde es ihm sofort."

„Schweig," zischte Thomas und Malfoy griff sich wie Bellatrix panisch auf seinen Unterarm.

„Würdest du deinen Sohn töten, wenn ich dich darum bitte?", fragte Thomas, während er erstaunlich zärtlich Harrys Hand mit seinen Fingern streichelte.

„Nein," mischte sich nun Harry ein, „Du kannst von niemanden verlangen, dass sie ihr eigenes Kind töten."

„Warum nicht?", fragte Thomas verwirrt, „Das beweist ihre Treue zu mir."

„Das beweist nichts," zischte Harry, „Malfoy, verschwinden sie...und bei allen Göttern nennen sie Draco nicht in Drugo um. Das klingt schrecklich."

Malfoy blickte zu Thomas und als dieser nickte, disapparierte er.

„Das war Entscheidung Nummer Zwei," Thomas hielt zwei Finger in die Höhe und grinste wieder unheilbringend, „Langsam gefällt es dir, nicht wahr?"

„Ich werde nicht auf deine Seite gehen," sagte Harry ernst und wollte nun den Pub verlassen, doch Thomas zog ihn an sich und küsste ihn leidenschaftlich.

Die Schnätze in Harrys Bauch fingen nun einen regelrechten Stepptanz an.

Der Kuss endete so abrupt wie er begonnen hatte, als ihn Thomas gegen die Tür warf.

„Geh wenn du willst," zischte Thomas, „Aber ich sehe es in deinen Augen. Du hast dich in mich verliebt. Egal wie sehr du dich dagegen sträubst, es bleibt dabei. Dein erstes Mal fand mit dem Mörder deiner Eltern statt."

Harry trafen diese Worte wie eine heftige Ohrfeige.

„Überleg es dir, Harry," wisperte Thomas und streichelte zärtlich über Harrys Wange.

„Meine Entscheidung steht fest," flüsterte Harry.

„Dann überlege es dir nochmals," bat Thomas, „Du musst nicht sofort antworten. Es geht anders...Ihr habt doch heute ein Ordentreffen!"

Harrys Augen weiteten sich erschrocken.

Woher wusste er das?

Hatte er es in Harrys Gedanken gelesen?

„Nein, habe ich nicht," beruhigte ihn Thomas, „Dumbledore hat seinen Spion in meinen Reihen...ich habe einen Spion in seinen. Ist doch nur fair, oder?"

Harry schluckte geräuschvoll.

Voldemort wusste also von Snape; es wunderte ihn nur ein wenig, dass dieser noch lebte.

„Folgendes Harry," fuhr Thomas fort, „Ich werde die Nacht hier bleiben. Dumbledore wird dich fragen, ob du etwas von mir weißt. Erzähl ihm meinen Aufenthaltsort und ich weiß, dass deine Antwort nein lautet...Doch solltest du schweigen..." Thomas hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, „...wird jeder Slytherin in Hogwarts auf deine Befehle hören."

Thomas griff an Harry vorbei und drehte den Türknopf auf.

„Überleg es dir," wisperte Thomas, küsste ihn nochmals kurz und öffnete für Harry die Tür.

„Meine Antwort wird sich nicht ändern," sagte Harry kühl, bevor er in das milde Herbstwetter hinaus trat.

Das Letzte, das er von Thomas sah, war dessen Grinsen als er die Tür hinter Harry schloss.

Harry streifte noch ein wenig durch das kleine Zaubererdorf; es kam ihm nun wesentlich freundlicher vor.

Er konnte es immer noch nicht glauben, dass ihn Voldemort zu seinen Partner machen wollte.

„Niemals," entschloss sich Harry, als er Hermione und Ron aus dem Honigtopf kommen sah.

Niemals würde er etwas tun, dass seine Freunde in Gefahr bringen würde.

Er zweifelte an Voldemorts Worten, dass er sie verschonen würde.

Er würde sie töten, wenn sie sich gegen ihn stellten.

Voldemort würde sich nicht für Harry töten lassen.

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Grimmauld Place wirkte dunkler und unheimlicher als bei Harrys ersten Besuch.

Die Vorhänge um Mrs. Blacks Portrait waren durch einen Unfall abgebrannt und dadurch kreischte sie nun ohne Unterbrechung.

Der Orden versuchte die Eingangshalle zu meiden, daher reisten die Meisten nun mit dem Flohnetzwerk.

Selbst Harry hatte McGonagalls Kamin benutzt, auch wenn es schwer gewesen war in deren Büro zu kommen.

Draco Malfoy und dessen Bodyguards Crabbe und Goyle hatten ihn seit seiner Rückkehr aus Hogsmeade auf Schritt und Tritt verfolgt.

Vielleicht hätte er doch den Slytherin von seinem Vater töten lassen sollen.

Er bezweifelte, dass sich Lucius Malfoy gegen einen direkten Befehls Voldemort gestellt hätte.

Harry versuchte diese Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen.

Er durfte nicht daran denken, jemanden zu töten.

Dadurch wäre er nicht besser als Voldemort.

Sein Blick streifte über die Anwesenden und er fragte sich, wer wohl Voldemorts Spion war.

Snape fiel aus, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser als Doppelspion arbeitete.

An Mundungus glaubte er auch nicht, da dieser zwar viele Macken hatte, aber nicht böse war.

Er gab es schon auf, als er plötzlich sah, wie Bill Weasley mit seinen Lippen die Worte „Entscheide dich" formte.

Harrys Augen weiteten sich in Schock.

Bill stand auf Voldemorts Seite, obwohl dieser seine Eltern getötet hatte?

„Fangen wir an," sprach Dumbledore und riss somit Harry aus seinen Gedanken.

Sie setzten sich um den großen Küchentisch, der mit Karten und Pergamenten nur so überfüllt zu sein schien.

„Severus," sagte Dumbledore, „Weißt du inzwischen, welches Ziel Voldemorts Zauber hatte?"

„Nein," antwortete Snape, „Voldemort hat mich seit Monaten nicht mehr zu sich gerufen!"

Harrys Herz raste; Dumbledore wusste noch nichts von Voldemorts Verjüngung?

Sollte er etwas sagen?

Sollte er Voldemort verraten?

Er wollte es gerade Dumbledore mitteilen, als er sich wieder an die sanften Lippen auf seinen erinnerte.

Fast schon geistesabwesend berührte er seine Lippen und schnurrte genüsslich.

Zu seinem Glück schien es niemand zu bemerken, denn alle fragten sich, ob Voldemort über Snapes Spionage wusste und dies der Grund war, warum er ihn nicht mehr zu sich rief.

„Harry," sprach ihn Dumbledore nun direkt an, „Weißt du etwas über Voldemort?"

Dumbledores Augen funkelten beinahe wissend, als er auf Harrys Antwort wartete.

Das war sie nun also.

Entscheidung Nummer Drei, die sein gesamtes Leben verändern könnte.

Ehe er seine verwirrten Gefühle verstand, hörte er sich selbst antworten: „Nein, Sir. Ich weiß nichts."

Dumbledores Augen nahmen sofort einen traurigen Ausdruck an und das neue Schicksal des Harry Potters nahm seinen Lauf.

Fin

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Ja, ich weiß! Das Ende ist fies, aber ich wollte, dass es trotz Harrys Entscheidung noch offen bleibt. Das spornt eure Fantasie an:-)