Disclaimer: Joss ist Gott. Ich hab Illyria nur geborgt.

Illyria

Einst war ich ein König; Herrscher über Millionen. Es waren Wesen, die mir ähnelten und die mich anbeteten, denn ich war mehr als das, was das bloße Auge zeigen konnte.

Einst war die Welt groß und weit. Ich konnte gehen, wohin ich wollte. Keine Mauer konnte mich aufhalten, kein Tempel mich einsperren. Ich konnte diese Welt verlassen und die nächste erreichen. Ich bereiste viele Welten. In einer gab es keine Luft zum atmen, doch die brauchte ich nicht. In einer brannten die Feuer der Zerstörung ewig und heiß. Eine Welt war nur von Shrimps bevölkert. Und ich konnte wählen, ich konnte gehen, wohin ich wollte.

Einst war ich mächtiger als ihr es euch vorstellen könnt, ihr Würmer. Ich hatte Kräfte, die nicht einmal ich selbst einschätzen konnte. Raum und Zeit war kein Hindernis für mich. Es gab keinen Ort oder Nicht-Ort, den ich nicht erreichen konnte.

Doch nun ist die Welt leer. Die Alten haben sie verlassen. Kein Wesen, das mir gleicht wandelt mehr auf Erden. Die Menschen haben diesen Planeten überrannt wie eine Horde von Ratten. Wie eine Seuche haben sie sich ausgebreitet und jeden Winkel des einst so stolzen Landes in Besitz genommen. Diese schwachen fleischlichen Wesen herrschen nun auf dieser Welt und die Dämonen müssen sich in der Unterwelt verstecken.

Die Welt ist endlich geworden, und wie um es zu beweisen sperren sich die Menschen selbst in kleine Boxen ein, in denen sie sich noch kleinere Boxen konstruieren, in denen sie dann leben. Jämmerlich und beschränkt ist dieser menschliche Wunsch nach Beschränkung.

Meine Armee ist Staub. Mein Tempel zerstört. Die Zeit, die ich einst kontrollierte, hat alles weggewischt. Die Welt ist mir fremd geworden. Ich erkenne sie nicht mehr wieder. Alles ist anders, alles ist grau.

Und ich? Es ist niemand mehr da, den ich beherrschen könnte. Ich bin eingesperrt in einer schwächlichen Hülle, die mich zwingt den Menschen zu ähneln. Eine Hülle, die mich daran hindert meine Kräfte zu entfalten, die mich daran hindert diese Welt zu verlassen und in eine andere überzuwechseln. Diese Hülle macht mich schwach und beschränkt mich. Ich bin eingesperrt in ihr, in einer kleinen Box in der anderen Box. Ich kann nicht atmen, ich kann nicht reisen. Ich höre die Stimme des Gewächses nicht mehr, und es gibt Mauern, die ich nicht durchdringen kann. Die Zeit hat sich meiner Kontrolle entzogen, ich bin ihr unterworfen, genau wie diese Hülle, in der ich stecke.

Diese Hülle, in der immer noch Reste sind von dem jämmerlichen Menschen, der sie bewohnt hat. Winifred Burkle. Ihre Erinnerungen und ihre Gefühle sind immer noch hier. Hier in mir, sie verändern mich und machen mich mehr zu einem von ihnen. Von den Menschen, dem Gewürm der Schöpfung.

Warum, warum bin ich nicht in meinem Schlaf geblieben? Warum bin ich zurückgekehrt in diese Welt, die mir nichts mehr zu bieten hat? Nichts mehr außer Schmerz.

Schmerz kennen die Menschen und Halbblüter hier Oben sehr gut. Sie umarmen ihn und pflegen ihn, als wäre er ein guter Freund. So unlogisch, so gefühlsbetont, so respektlos sind sie, diese Menschen.

Mein Name ist Vergangenheit. Meiner Größe erinnern sich nur wenige. Ich muss mich hüten vor dem Wolf, dem Ram und dem Hart. Und mich den Befehlen des Halbblutes beugen. Und den Wünschen der Menschen. Wie demütigend, wie unerwünscht. Und sie sind alle so zerbrechlich. Und ich bin es auch.

In dieser Hülle bin ich zerbrechlich.

Und Illyria ist nur noch ein Wispern im Wind.

A/N: Ist erstmal nur dieser One-Shot. Vielleicht wird eines Tages mehr daraus. Es wird sich zeigen.

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