So hier ist das letzte Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen sodass ihr mir ein kurzes Feedback hinterlasst.
Meiner erste FF ist fertig ich kann's kaum glauben….
(Hab an den Anfang noch eine Kapitelübersicht gestellt damit ihr euch nicht wundert warum es plötzlich zwei Kapitel mehr sind.)
Ich weiß das ich viele Dinge offen gelassen habe und das mit Absicht. Denkt euch euren Teil dazu und wie gut Harry die ganzen Erlebnisse wirklich verarbeitet hat.
Ich habe nicht vor einen zweiten Teil zu schreiben weil es einfach nicht mehr zu erzählen gibt und wenn müsste der zweite Teil wohl in ein paar Jahrhunderten spielen und das wäre zu abgehoben.
Vielleicht sehen wir uns ja noch bei einer anderen FF wieder, ich schriebe gerade an Wandel der Zeit, einer weiterer Harry / Voldemort FF.
Sal
PS: Vielen Dank an Heike, die sich hingesetzt hat und noch mal meine ganze FF rechtschreibtechnisch überarbeitet hat, ich schulde dir was.
21. Das Ende vom Anfang
„Wir haben neun Gefangene, davon sieben verletzt. Der Rest hat es nicht überlebt. Entkommen ist keiner. Auf unserer Seite sind sechs Todesser gefallen. Draco schwebt noch immer in Lebensgefahr. Es wurden auch ein Riese, einige Vampire und andere Kreaturen verwundet. Die Dementoren haben natürlich wie immer nichts abbekommen", gab Lucius seinen Bericht ab.
„Das Ministerium ist vor ein paar Minuten in Hogwarts angekommen. Aber unsere Arbeiten dort waren schon beendet. Sie haben nur noch die Toten vom ehemaligen Orden gefunden", fügte Carrows, ein Spion, hinzu.
„Gut. Wir treffen uns heute Abend im Hauptquartier. Dann möchte ich von allen einen ausführlichen Bericht."
Die Todesser verließen den Raum in dem unterirdischen Verließen, um wieder ihrer Arbeit nachzugehen. Zurück blieben nur der Herr der Todesser und Harry.
„Dir geht es nicht gut. Vielleicht solltest du dich ausruhen", sagte Voldemort beunruhigt.
„Ich glaube kaum, dass ich jetzt schlafen könnte. Alle sind in Aufruhr."
„Das ist nicht der Grund."
„Ja", seufzte Harry.
„Ich habe meinen besten Freund umgebracht um Lord Voldemort zu beschützen. Wie klingt das? Lustig oder?" Er lächelte wehmütig.
„Du bist alles, was ich noch habe." Tom nahm ihn in die Arme, und als Harry die Wärme des anderen Körpers spürte, setzte auch endlich die Trauer ein. Die Trauer um seinen Freund und die Schuldgefühle, von denen er gewusst hatte, dass sie kommen würden. Harry begann zu zittern, und klammerte sich an seinem Geliebten fest.
„Ich habe Ron getötet, ich habe ihn getötet", begann der junge Zauberer zu schluchzen.
„Ich habe alles aufgegeben. Meine Freunde, sie hassen mich. Sie hassen mich mehr als dich. Ron hat mich gehasst."
„Ron hat dich nicht gehasst", sagte Tom einfühlsam.
„Überlege, wen er angreifen wollte. Nicht dich, sondern mich. Er hat mich gehasst und nur das Beste in dir gesehen."
„Und ich habe ihn umgebracht, weil er dich angreifen wollte."
„Es war eine Kampfreaktion. Du wusstest nicht, wer es war."
„Aber wäre es denn besser, wenn es nicht Ron gewesen wäre? Ich bin vorhin an den Zellen der Gefangenen vorbei gekommen. Und ich habe sie gesehen, wie sie leiden. Sie haben ihre liebsten Menschen verloren. Nur wegen einem sinnlosen Krieg. Und auch Rodolphus ist tot. Das hat Bella ziemlich zugesetzt. Auch wenn sie nicht gerade eine harmonische Beziehung geführt hatten, haben sie einander doch etwas bedeutet."
„Ein Krieg fordert halt Opfer. Du leidest zu viel mit den Menschen."
„Ich kann nicht so sein wie du."
„Das verlangt auch keiner."
Sanft küsste der Dunkle Lord eine Träne von Harrys Gesicht, und zog ihn wieder zu sich. „Du bist stark. Du warst es schon immer. Das weiß ich."
Sanft wiegte Tom Harry in seinen Armen.
„Du warst schon immer stark."
Lange Zeit herrschte Stille in dem unterirdischen Raum. Bis Harry sich leise löste und wieder zu sprechen begann:
„Danke, das habe ich jetzt gebraucht."
Ein noch immer trauriges Lächeln zierte seine ebenmäßigen Züge. Er beugte sich vor und hauchte Tom einen Kuss auf die Lippen. „Du hattest übrigens Recht." Tom sah ihn fragend an.
„Jeder, der die dunklen Künste so fasziniert studiert wie ich, wird sie irgendwann einsetzen", lächelte Harry wehmütig.
„Jeder", bestätigte Tom.
„Ich gehe nachschauen, wie es Draco geht. Und vielleicht kann ich mich nützlich machen."
„Musst du immer zu was nütze sein?"
„Ja", lächelte Harry bitter.
Voldemort seufzte tief.
„Dann muss ich wohl darauf achten, dass du dich nicht überanstrengst."
„Theodore…"
„Hallo Harry."
Harry hatte gerade die Krankenstation in den unteren Kerkern betreten, als er Theodore an Dracos Bett sitzen sah. Langsam ging er auf ihn zu und hexte sich einen Stuhl neben ihn.
„Wie geht es ihm?"
„Ich weiß es nicht. Narzissa meint, es steht kritisch um ihn. Sie ertränkt sich in Arbeit."
„Das sieht ihr ähnlich."
Harry sah, wie Theodore nach der Hand seines Freundes griff und sie festhielt.
„Er hat dich nie vergessen. Auch wenn er sich verstecken musste."
„Ich dachte es, als er sich nach Weihnachten nicht mehr gemeldet hat, dass er mich nicht mehr will."
„Du bist ein Kindskopf."
„Ja", lächelte Theodore traurig.
Harry blieb nicht lange an dem Bett seines Freundes sitzen. Nach einiger Zeit beschloss er, dass die Gefangenen auch eine Behandlung brauchten, denn zuerst waren ihre eigenen Leute geheilt worden.
„Crabbe", nickte Harry dem Todesser zu, der vor der Zelle Wache hielt.
Crabbe nickte zurück und öffnete die Zellentür, sodass Harry eintreten konnte. Es war dunkel, und nur eine Fackel erhellte die acht Insassen. Tonks, Fred, Neville, Charlie, Bill, Kingsley, Remus und McDougal.
„Da kommt ja der Verräter", spie Kingsley aus.
„Ja. Würdest du jetzt bitte zur Seite gehen? Ich muss Tonks Wunden behandeln, sonst entzünden sie sich noch."
„Und was kümmert es dich?", sagte Fred drohend.
„Ihr werdet es nicht glauben, aber es kümmert mich. Geht jetzt zur Seite oder sie wird sterben."
Widerwillig trat der Auror zur Seite, und ließ Harry zu der am Boden liegenden Hexe.
„Denke erst gar nicht daran mich von hinten anzugreifen, Bill. Du wärest eher in Schwierigkeiten, als das du überhaupt nur ausholen kannst", sagte Harry, während er die Verletzungen begutachtete und mit dem Zauberstab darüber fuhr.
„Geht's?", fragte Harry, als er sich wieder erhob und Tonks zu ihm aufsah.
„Wie konntest du uns nur verraten?"
„Ich hätte auch lieber einen anderen Weg gewählt."
„Du hast uns verraten. Du warst der Auserwählte. Die Prophezeiung hat gesagt, du würdest ihn besiegen. Du würdest Du-weißt-schon-wen besiegen", brüllte Neville plötzlich.
„Die Prophezeiung hat sich auch erfüllt."
„Ach ja, das sieht aber nicht so aus, als ob du ihn besiegt hättest", meinte Fred.
„Es hieß, ich würde ihn besiegen, aber nicht, ich würde ihn töten. Ist der Feind nicht besiegt, sobald er mein Freund ist?", fragte Harry wehmütig.
„Das ist nicht dein Erst oder?", fuhr Tonks auf.
„Doch das ist mein Ernst. Dies alles hier ist nur eine Konsequenz der Prophezeiung. Sie sprach von einer Macht, die der Dunkle Lord nicht kennt. Diese Macht, und das hat selbst Dumbledore gesagt, ist die Liebe. Dadurch, dass wir uns lieben, war er nicht mehr mein Feind. Dumbledore meinte, Tom würde die Liebe verachten, und als schwach bezeichnen. Er würde alle, die lieben, als schwach bezeichnen. Nun ist er seiner eigenen Vorstellung nach auch schwach."
„Das sind doch alles nur Ausflüchte!", grollte Neville.
„Die Ironie an uns beiden ist, Neville, dass auch du jetzt hier stehen könntest. Die Prophezeiung hätte damals auf zwei zutreffen können. Auf dich und auf mich. Aber Tom hat mich gewählt. Vielleicht wäre alles anders verlaufen, hätte er dich gewählt. Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, das dies, was geschehen ist, nicht mehr zu ändern ist."
„Ich… Die Prophezeiung hätte auch auf mich zutreffen können?", fragte Neville entsetzt.
„Ja", erwiderte Harry betreten.
„Darf ich mich jetzt um deine Verletzungen kümmern, Kingsley?"
„Nein, ich brauche keine Hilfe von einem Verräter." Harry atmete einmal tief durch.
„Na gut, wie du meinst. Ich werde dich zu nichts zwingen. Ich bringe euch gleich Hermine vorbei, damit sie euch alles erklären kann."
„Hermine lebt?", fragte Fred erstaunt.
„Natürlich lebt sie. Sie hatte nur etwas zu viel rumgeschnüffelt, deshalb musste ich sie aus dem Verkehr ziehen. Ihr geht es blendend."
Harry schickte sich an die Zelle zu verlassen, als ihn eine leise Stimme aufhielt. „Warum?"
Harry drehte sich um. Remus hatte gesprochen, obwohl er bis jetzt die ganze Zeit geschwiegen hatte.
„Warum hast du mir das Leben gerettet, Harry. Warum hast du dich vor den Todesfluch geworfen? Und warum bist du nicht tot?"
„Ich bin nicht tot, weil ich nur sterben kann, wenn Tom auch stirbt. Die einzige Verteidigung gegen diesen Fluch ist die Liebe. Die Liebe von meiner Mutter zu mir, die Liebe zwischen Tom und mir. Deshalb bin ich nicht gestorben."
„Aber warum hast du mich gerettet?", fragte der Werwolf leise.
„Weil du noch immer mein Freund bist, und sich daran auch nie etwas ändern wird. Es sind schon so viele Freunde gestorben", sein wehmütiger Blick glitt über die verwunderten Gefangenen, bevor er den Kerker verließ.
„Und du bist sicher, dass es so einfach funktionieren wird?", fragte Harry zweifelnd.
„Ja, sehr sicher. Wir haben das halbe Ministerium unterwandert, viele sind bei der Schlacht um Hogwarts gestorben, und der Rest sind Feiglinge, die sich uns unterordnen werden. Wir werden zwar nicht darum herum kommen, Rufus verschwinden zu lassen, aber die meisten Aufrührer sind bereits beseitigt. Wir müssen uns nicht mal ins Ministerium kämpfen, sondern werden eingelassen", sagte Tom beruhigend.
„Na gut, dann habe ich jetzt einen Termin mit dem Zaubereiminister."
„Selbst eingeladen hat er dich auch noch, der Idiot. Eine perfekte Tarnung, damit nicht raus kommt, auf wessen Seite du stehst."
„Eigentlich hat er mich zu einem anderen Zeitpunkt eingeladen, aber eine Einladung kann man auslegen. Er wird denken, jetzt wo auch der Orden vernichtet ist, werde ich vor ihm im Staub kriechen."
„Zum Glück hast du das nicht nötig. Ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn du vor ihm knien müsstest. Wahrscheinlich würde er diesen Triumph nicht überleben."
„Er überlebt den Tag doch sowieso nicht", seufzte Harry theatralisch.
„Stimmt. Denk daran uns zu verständigen, damit wir zum passenden Zeitpunkt rein platzen."
„Du musst immer einen großen Auftritt hinlegen. Es ist doch egal, wann ihr kommt."
„Das schon, aber wozu habe ich dir sonst dieses kleine Spielzeug geschenkt", fragte Tom beleidigt und griff nach einem silbernen Medaillon, welches Harry trug.
„Du hast es mir geschenkt, weil ich gut in meinen UTZ abgeschnitten habe, und Zissy gemeint hat, du müsstest mir was schenken. Nicht das du vorher schon daran rumexperimentiert hast."
„Es ist wenigstens praktisch. Und da es uns ermöglicht über weite Distanzen, durch mein Seelenteil zu kommunizieren, für dieses Vorhaben beinahe perfekt."
„Ich muss mich beeilen, sonst komm ich noch zu spät, zu spät zum Fall des Ministeriums", lachte Harry und disapparierte.
„Hallo Dolores", flötete Harry, als er in Begleitung eines Auroren in die Versammlung des Zaubergamots kam, und sich neben die erste Untersekretärin des Ministers nieder ließ.
Die krötenartige Frau warf ihm nur einen wütenden Blick zu.
Getuschel waberte fast greifbar durch den Raum als alle Harry sahen, doch Scrimgeour verschaffte sich Ruhe.
„Sehr geehrte Zauberer und Hexen den Zaubergamots. Harry Potter und ich haben uns in einer langen Unterhaltung beraten, wie es nun weitergehen soll, im Kampf gegen Sie-wissen-schon-wen. Nach reichlichen Überlegungen und dem Austausch an Wissen, haben wir einen Plan erarbeitet, den wir Ihnen nun unterbreiten wollen. Wenn ich Sie nun ans Rednerpult bitten dürfte, Mister Potter", verkündete der Zaubereiminister stolz.
Harry erhob sich und stellte sich an das Pult genau gegenüber des Ausgangs.
Jetzt wäre der richtige Augenblick zum Angreifen, Tom. Ich soll irgend so einen komischen Plan erläutern, den wir beredet haben, und bei dessen Ausarbeitung ich mich fast schiefgelacht habe.
War er so lustig?
Das eigentlich nicht. Er war genial, nur leider weiß das Ministerium nichts. Sie wissen noch nicht mal von deinen Horkruxen.
Und da wollen sie mich besiegen?
Ja, aber kommst du nun endlich?
Sind ja schon unterwegs. Ich würde dich nur so gerne eine Rede sprechen hören.
Das ist kein Spiel! Beeil dich.
Harry wollte gerade zu sprechen ansetzen, als die Flügeltüren des großen kreisrunden Raumes aufgestoßen wurden.
Ein Fesselzauber traf ihn.
Unfähig sich zu bewegen beobachtete Harry, wie Todesser in das Innere des Saales stürmten, Hexen und Zauberer fesselten und außer Gefecht setzten. Es war eine ruckzuck Aktion und kaum einer hatte eine Chance sich zu wehren. Die vier Auroren, die zur Bewachung anwesend waren, lagen schon nach Sekunden tot oder bewusstlos am Boden.
Der Zauberminister lag nicht weit von Harry entfernt, tot, es war ein zufälliger Zauber gewesen, der ihn getötet hatte, nicht von Bedeutung.
Nach nicht mal einer Minute, nach dem die ersten schwarzen Gestalten den Raum betreten hatten, war es mucksmäuschenstill. Nur Toms Schritte, als er neben Harry ans Rednerpult trat, waren zu hören. Mit einer beiläufigen Geste strich er sich die Kapuze vom Gesicht, und Harry erkannte das Antlitz des jungen Tom Riddle wieder.
Warum hast du denn dein Aussehen verändert?
Ach weißt du, ich dachte, es sei nicht gut, wenn mich irgend jemand als Seth wieder erkennt.
Gut mit gedacht, dann würde unser ganzer Plan in sich zusammen fallen.
Dir dürfte es ja nicht viel ausmachen, dass ich mein Aussehen verändert habe, oder?
Du siehst auch so richtig heiß aus, aber ich glaube, das hab ich dir schon mal gesagt.
Ja, das hast du.
„Meine lieben Abgeordneten des Zaubergamots, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, das ich, Lord Voldemort, gerade die Macht an mich gerissen habe, und von nun an über die magische Bevölkerung Großbritanniens herrschen werde", sprach Tom hoheitsvoll in den Raum.
Theatralischer ging es nicht mehr oder? , fragte Harry bissig in Gedanken.
Nicht viel , bekam er prompt als Antwort.
Alle fuhren herum, als Harry und Tom die Kerker betraten, in denen die letzten Ordensmitglieder gefangen gehalten wurden.
Keiner sagte ein Wort, alle starrten nur auf den Dunklen Lord, der eine Hand auf die Schulter seinen Geliebten gelegt hatte.
„Ihr könnte gehen", durchbrach Harry nach einiger Zeit das Schweigen.
„Was?!", rief Tonks unwillkürlich aus.
„Doch bestimmt nicht einfach so konsequenzenlos", sagte Fred misstrauisch.
„Nein, das nicht. Ihr werdet einem Zauber unterworfen, damit ihr nicht allen herum erzählen könnt, wer Tom wirklich ist und was meine Hintergründe sind. Ansonsten könnt ihr gehen und euer altes Leben weiterführen, soweit ihr noch dazu in der Lage seid", antwortete Harry.
„Ha, und das sollen wir dir glauben? Und was, wenn wir uns mit dem Ministerium verbünden und gegen euch kämpfen?", fragte Kingsley aufgebracht.
„Das Ministerium ist gefallen. Es gibt niemanden mehr, auf dessen Seite ihr euch schlagen könntet", sagte Harry ruhig.
„Das ist eine Lüge", fuhr Tonks hoch.
„Nein. Du kannst es ja nachprüfen, wenn du frei bist", meinte er trocken.
„Ihr wollt also, dass wir uns schön brav in die Reihen eurer Untertanen einreihen und uns nicht widersetzen. Ich sterbe lieber aufrecht als auf Knien zu leben", meine Kingsley verächtlich.
„Bist du dir sicher? Möchtest du lieber sterben als unter diesen Bedingungen frei zu sein?", fragte Harry monoton.
„Ja!", sagte der Auror bestimmt.
Langsam zog Harry seinen Zauberstab.
„Avada Kedavra", sagte er leise, seine Stimme war bar jeder Emotion, und hallte gespenstisch in dem kleinen Verlies wieder. Einen Moment später fiel der leblose Körper des Mannes zu Boden. Sein Gesicht war vor Überraschung verzerrt.
„Möchte noch jemand sterben? Mein Angebot ist der einzige Weg ins Leben", fragte Harry emotionslos.
„Was ist aus dir geworden?", fragte Hermine erstickt.
„Erst Ron, jetzt Kingsley… Was ist aus dir geworden, Harry…"
„Kennst du das Sprichwort: Wer mit den Haien schwimmt ist selbst ein Hai?", fragte Harry leise. Seine Lippen waren zu einem wehmütigen Lächeln verzogen, doch in seinen Augen konnte man salzige Tränen erahnen.
Nervös lief Harry hinter den Vorhängen hin und her. Von dieser Rede würde es abhängen, ob es eine ruhige oder rebellische Herrschaft werden würde.
Auf der anderen Seite dieser Vorhänge standen die Reporter aller Zaubererzeitungen Englands, zusammen mit über fünfhundert Hexen und Zauberer aus der Bevölkerung.
„Du musst das nicht machen, Harry. Du bist schon jetzt völlig am Ende mit den Nerven. Ich spüre, wie du unter allem zusammenbrichst. Nach außen hin, kannst du dich zwar stark zeigen, aber ich weiß, was wirklich dahinter steckt. Übernimm dich nicht. Ich will nicht, das du einen Nervenzusammenbruch erleidest", sagte Tom besorgt.
„Du kümmerst dich darum, ob ich eventuell eine zu starke nervliche Belastung ertragen muss, aber es kümmert dich nicht, ob dreihundert Hexen und Zauberer für eine blöde Ideologie sterben. Verstehe einer die Schwarzmagier."
„Spiel es nicht so herab. Du bist das Wichtigste, was es gibt. Soll doch die Welt krepieren. Hauptsache, es geht dir gut."
„Mach nicht so ein Theater. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, nicht nur ich. Blaise kämpft um seine Hermine und ihre Liebe. Theodore hat seinen Vater verloren, und Draco liegt noch immer im Koma. Auch Lucius und Narzissa sind deshalb völlig am Ende. Rabastan betrinkt sich seit Rodolphus Tod, und Bella schmeißt sich Severus in die Arme, weil sie mit dem Tod ihres Mannes nicht zurecht kommt. Mach dir keine Sorgen, ich werde klar kommen", lächelte Harry und hauchte einen Kuss auf Toms Lippen, bevor er vor die Menge trat.
Als er vor dem Pult stand, wurde es plötzlich still in der ganzen Eingangshalle des Ministeriums.
„Ich wurde dazu aufgefordert, Sie, die magische Bevölkerung Englands über die Änderungen in Ihrer Politik zu unterrichten", setzte Harry mit fester Stimme an, und sah, wie in der Menge hunderte von Federn in der Luft auf fliegenden Pergamentbögen zu schreiben begannen.
„Gestern ist das Ministerium gefallen, der Dunkle Lord ist nun an der Macht. Der Zaubereiminister ist tot. Der Zaubergamot in Gefangenschaft. Auch ich wurde gefangen genommen und habe nun die Aufgabe, zu euch zu sprechen. Doch bevor ich das sagen kann, was ich muss, will ich auch noch eine Frage stellen, eine Frage, die ihr euch alle zu Herzen nehmen solltet."
Leises Gemurmel ging durch den Saal.
„Was wollt ihr tun? Wollt ihr kämpfen? Für den Rest eures Lebens? Eure Liebsten sterben sehen, in einem Kampf, von dem ihr nicht wisst, ob es überhaupt die Möglichkeit gibt ihn zu gewinnen? Es ist eure Entscheidung, denn ihr seid das Volk. Doch wählt ihr den Weg des Krieges, so können wir nicht mehr auf Schonung hoffen.
Er, der dunkle Lord, bietet uns einen Vertrag an. Einen Vertrag, der besagt, dass keiner, der jetzt dort unten steht, weder eure Familien noch eure Freunde oder Verwandten sterben werden. Weder Muggelstämmige, noch Reinblütige noch Halbblütige. Es ist unsere Chance diesen Krieg zu beenden, der so viele Leben gekostet hat. Wir müssen nur verzichten, verzichten auf unsere Rache, unsere Vergeltung. Ich weiß, wie schwer es euch fallen würde, wie schwer es mir fällt. Aber für den Frieden, für all die Menschen, die noch sterben würden, will ich es versuchen! Und ihr? Was wollt ihr? Leben oder sterben?", rief er in die Menge hinaus.
Das Gemurmel wurde lauter, von irgendwoher hörte er eine Frau rufen:
„Ich will leben!" Zustimmende Rufe, andere, die sich ihr anschlossen, die Zustimmungswelle rauschte durch den ganzen Saal.
Harry wartete einen Moment und bat dann wieder um Schweigen.
„Wenn ihr auch so entschieden habt, entschieden habt zu leben, dann habe ich nun die Aufgabe, euch einen Überblick über einige Gesetzesänderungen zu geben. Die erste ist, dass von nun an die dunklen Künste legalisiert werden. Eine Übersicht über die genaue Gesetzeslage kann frei eingesehen werden, und wird auch von Mister Malfoy erörtert werden. Des weiteren: Allen muggelstämmigen Hexen und Zauberern, die noch nicht in die magische Welt eingeführt wurden, werden ihrer Magie beraubt, damit sie ein normales Leben in der Muggelwelt leben können. Dies war alles, was ich für sie aushandeln konnte. Ich selbst, bleibe in der Gewalt des Dunklen Lords als Geisel, und um zu kontrollieren, ob er sich an seine Versprechen hält.
Ich will ehrlich mit euch sein, ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird, aber schlimmer als die Vergangenheit kann sie nicht werden. Es beginnt eine neue Zeit, wie es sie vorher nie gegeben hat. Lasst uns mutig diesen Weg beschreiten und sehen, wohin er uns führt!"
Lauter Jubel brach aus und Harry verbeugte sich einmal, bevor er die Bühne für einen anderen Redner freigab.
„Sie lieben dich", flüsterte Tom in Parsel, als Harry zu ihm hinter die Bühne trat.
„Sie lieben dich so sehr, wie sie mich hassen. Du bist ihr Held."
Harry lachte trocken auf. „Ein toller Held nicht wahr?"
Es dauerte fast den ganzen Tag bis die Versammlung aufgelöst wurde, und alle das Ministerium verließen. Es mochte nicht die glorreichste Stunde der Zauberwelt sein, aber es war auch nicht die furchtbarste.
„Und, welches Land unterwerfen wir als nächstes?", fragte Tom schmunzelnd an Harry gewandt, als sie Hand in Hand durch die große Vorhalle des Zaubereiministeriums spazierten.
„Was hältst du von Frankreich? Ich mochte die Franzosen nie, sie sind immer so eingebildet", lächelte Harry seinen Lebensgefährten an.
Ende