Titel: Left my heart

Autor: Emma Grant -verbeug-

Übersetzerin: DiamondOfOcean

Beta: Wer mich kennt, kann sich diese Frage selbst beantworten. I mog koan Beta hom :-P

Pairing: Harry Potter/ Draco Malfoy

Rating: M (NC-17) (nehmt das ernst, Minderjährige lesen auf eigene Gefahr!!)

Kapitel: 10, aber auf 21 Teile aufgeteilt

Summary: Übersetzung. Der Auror Draco Malfoy ist spurlos verschwunden und es ist Harry Potters Auftrag, ihn zu finden. Aber wird er ihn zurückbringen, wenn Gefühle ins Spiel geraten? HPDM Slash, Lime, Lemon

Posting: Schätzungsweise alle 1-2 Wochen; Verzögerungen oder Verkürzungen möglich. Da die Kapitel im Englischen fast alle zwischen 15 und 20 Seiten haben, habe ich jedes Kapitel in zwei geteilt, um euch ein regelmäßiges Posting zu ermöglichen.

Diese FF ist offline bereits fertig übersetzt. Wenn ihr wollt, dass ich schnell weiterposte, müsst ihr nur fleißig reviewen. :-)

Infos: Übersetzung aus dem Englischen, Post-Hogwarts

Warnungen: Kein besonders detaillierter Drogengebrauch (z. B. Zigaretten), aber sehr detaillierter Sex zwischen Männern (it's getting hot in here ;-P); manchmal unverblümte Sprache, d. h. „ficken" und dergleichen sind hier keine Rarität.

Bitte lies diese Geschichte nicht, wenn du ein Homophobic bist oder etwas gegen obszöne Worte hast. Bist du unter 18 und liest diese FF, beschwere dich hinterher nicht.

Titel der Fortsetzung: Surrender the grey (in Arbeit ;-) )

Disclaimer: In meiner Biographie nachzulesen

Geschwafel des Übersetzers: An diejenigen, die immer überprüfen, ob auch alles Wort-für-Wort übersetzt wurde: Nein, ist es nicht. Denn manchmal klingt die direkte Übersetzung im Deutschen einfach so lächerlich und plump, dass sich eine winzige Abweichung leider nicht vermeiden lässt.

Außerdem hoffe ich, dass ihr mich fleißig mit Reviews unterstützt, da es sich so ein großes Projekt mit Beistand nun einmal leichter bewältigen lässt.

So, genug gelabert, ich wünsche euch viel Spaß mit:

Left my heart

- Kapitel 1, Teil 1 -

2. Februar 2004: Montag

"Harry Potter?"

Harry blinzelte. Eine Frau mit kurzem dunklem Haar und einer mit Starbuckskaffee gefüllten Papptasse starrte ihn über einen Tresen hinweg an.

Er blinzelte erneut, verdrängte den aufkommenden Schwindel und nickte.

„Ich heiße Sie im Namen des Virgin-Portschlüssel-Dienstes in New York willkommen. Die Passkontrolle ist zu Ihrer Rechten am Ende der Halle. Sie werden diese Formulare-", sie reichte ihm einige kleine Blätter Papier, „ausfüllen und Ihren Zauberstab sowie Ihr Gepäck zur Untersuchung beim Zoll bereithalten müssen. Wo soll es weiter hingehen?"

„Ähm... San Francisco."

Sie nickte. „Sie müssen nur den Abfahrtsschildern folgen, nachdem Sie am Zoll gewesen sind." Sie lächelte freundlich, bevor sie sich von ihm abwandte, um wieder den Tresen anzustarren.

Harry atmete tief durch - bemüht darum, das mulmige Gefühl in seiner Magengrube zu beruhigen. Er hatte es noch nie gemocht, mit dem Portschlüssel zu reisen und nur der Gedanke an eine Überseereise entnervte ihn. Nicht, dass er viel Zeit gehabt hatte, um darüber nachzudenken.

Er ging in die Richtung des Ganges, in die die Frau ihn hingewiesen hatte, sein Rucksack hing über einer Schulter. Die Luft streifte seine Wange und er war überrascht, dass er dort noch immer die Nässe von Hermiones Kuss spüren konnte, den sie ihm nur ein paar Minuten zuvor gegeben hatte.

Es war gerade mal drei Stunden her, da war er noch an seinem Schreibtisch gesessen und sein Magen war gefüllt mit Tikka Masala aus dem fantastischen indischen Laden, der sich um die Ecke von den Ministeriumsbüros befand. Bis dahin war es ein angenehmer Montag gewesen und er hatte sich schon gefreut, heute Abend mit ein paar Freunden eine neu eröffnete Bar besuchen zu können. Seine Aufgaben für heute hatte er bereits erfüllt und er glaubte, dass dies ein guter Start in die Woche war. Dann fand er heraus, dass er schnellstmöglich um die halbe Welt reisen musste, um jemanden zu suchen, der nicht gefunden werden wollte; erst recht nicht von Harry Potter.

Es gab keine Schreibfedern in der Umgebung von zehn Metern, also würde er wohl eine mürrisch dreinblickende Hexe fragen müssen, ob er sich ihre leihen könnte. Sie lungerte in der Nähe herum, als er die Formulare ausfüllte und sie kniff ihre Augen zusammen, wenn er nach seinem Pass tastete, um die Nummer zu lokalisieren. Sie machte ein finsteres Gesicht, als er ihr die Feder mit einem gemurmelten „danke" zurückgab.

Die Passkontrolle ging erstaunlich schnell. Der Einwanderungsbeamte schielte einen Moment lang zu ihm, bevor er sich durch seinen leeren Pass wühlte; Harry war nie zuvor außerhalb der EU gewesen. „Grund und Dauer des Aufenthalts?", sagte der Beamte mit einem starken Akzent. (...1...)

„Geschäftlich für das Zaubereiministerium Englands. Ich werde mich hier ein paar Wochen lang aufhalten." Harry schluckte und hoffte, er würde nicht allzu nervös klingen. Oder wie ein Terrorist.

„Rückreiseticket?"

Er kramte in seinen Taschen und zog anschließend ein Pergament hervor, welches belegte, dass er tatsächlich für eine Rückreise gezahlt hatte.

Der Beamte prüfte es, dann stempelte er es ab und gab es Harry zurück. „Willkommen in den Vereinigten Staaten. Genießen Sie Ihren Aufenthalt. - Der Nächste!"

„Danke sehr." Sich etwas unwohl fühlend sammelte Harry all seine Habseligkeiten zusammen und steuerte auf den Zoll zu, wo eine große Frau stand und ihre Hand nach den gestempelten Formularen ausstreckte; sie trug eine Uniform, die ihr um mehrere Nummern zu klein war. Auf ihre Bitte hin öffnete er seinen Rucksack und reichte ihr seinen Zauberstab. Sie sprach einen Registrierungszauber darauf, nachdem sie ihn inspiziert hatte. Er versuchte, nicht unbehaglich auszusehen, als sie ihn zurückgab.

„Willkommen in New York", sagte sie und wies auf die Türöffnung hinter sich. Harry schenkte ihr ein gezwungenes Lächeln, dann ging er zu der Türe.

Das Portschlüsselterminal von JFK war ein belebter Ort, überall waren Hexen und Zauberer und Kinder jeden Alters, gekleidet in merkwürdigen Kombinationen aus Muggelklamotten und Zaubererumhängen, wie Harry es noch nie gesehen hatte. Viele Leute hatten ihr Gepäck so verzaubert, dass es hinter ihnen her flog und so war die Luft gefüllt mit Taschen, die ihren Besitzern wie gehorsame Haustiere folgten. Gerade als Harry vorbeikam, krachten zwei große Koffer in der Mitte des Korridors zusammen, deren Inhalt sich auf dem ganzen Boden verstreute. Ein lauter Streit entwickelte sich zwischen den beiden Besitzern der Taschen, aber Harry blieb nicht stehen, um zuzuhören.

Er ging weiterhin den breiten Korridor entlang, vorbei an Geschenkläden, die „Ich liebe New York"-Shirts und -Becher verkauften und schließlich vorbei an drei Starbucks-Kaffeeshops und Sportbars mit Fernsehern, die sportliche Spiele aus der ganzen Welt übertrugen, natürlich auch ein paar Quidditchspiele. Harry blieb für einen Moment stehen, um den Spielstand in Erfahrung zu bringen.

Ein Kind bettelte ihre Mutter an, dass sie ihm etwas spendiere, während ein anderes in der Nähe mit einem Besen im Kreis flog. Die wütende Mutter verlor in dem Moment ihre Geduld, als Harry bei ihnen ankam. „Justin, muss ich erst zu dir kommen?", fauchte sie, ihr Ton ließ Harry automatisch zusammenzucken. „Ich werde dir den Hintern versohlen, wenn deine Füße noch einmal den Boden verlassen sollten, bevor wir bei Oma waren." Der Junge mit dem Besen kam verärgert auf dem Boden auf. (...2...)

Harry ging weiter, ließ die kleine Familie recht schnell hinter sich. Geschäftsleute wühlten sich am Zeitungsstand durch die Zeitungen aus der ganzen Zaubererwelt. Kinder lachten und aßen Eis. Manche kreischten auf, wenn sie einen Freund entdeckten. Liebende küssten sich zum Abschied.

Harry hielt an und sah ihnen nach, anstatt sich darauf zu konzentrieren, die Abflughalle 18 zu finden. Nach Durchschreiten der Türe reichte er einem alten Mann hinter dem Schalter sein Ticket und seinen Pass. „Potter, nach San Francisco", sagte der Mann, Finger tippten auf eine versteckte Tastatur. Er musterte den Bildschirm und Harry sah einen altbackenen grün-schwarz gekleideten Mann in den Brillengläsern des Mannes spiegeln. „Ihr Portschlüssel wird in fünfzehn Minuten hier sein, Mr. Potter. Setzen Sie sich doch solange und wir werden Sie ausrufen lassen, wenn es soweit ist."

Harry setzte sich auf einen Stuhl neben dem Fenster und sah hinaus auf den internationalen Terminal von JFK. Flugzeuge rollten über die Lande- und Startbahn, brachten Muggel an ihren Bestimmungsort, die sich der Tatsache nicht bewusst waren, dass es einen viel schnelleren Weg des Personentransports gab. Der Portschlüsselterminal dagegen war gegen die Blicke der Muggel abgeschirmt; der Terminal in Heathrow war für jeden ein Ladungsterminal, der nicht danach suchte. Ein großer Flieger mit arabischen Schriftzeichen flog am Fenster vorbei und Harry fragte sich, wie es innen wohl aussah. Er war noch nie in einem Flugzeug gewesen. Schließlich war er auch erst ein paar Mal außerhalb von Großbritannien gewesen.

Er wandte sich vom Fenster ab, um eine Frau mittleren Alters zu sehen, die ihn anlächelte, eine Ausgabe der Wizard Times lag zusammengefaltet auf ihrem Schoß. Ein Foto von Howard Dean winkte energisch auf dem Titelbild.

„Wo wollen Sie denn hin?", fragte sie.

Harry unterdrückte ein Stöhnen. Er wollte im Moment wirklich mit niemandem sprechen. „San Francisco", sagte er und fügte der Höflichkeit wegen „und Sie?" hinzu.

„Es geht heim nach LA", erwiderte sie. „Sie sind aus England, stimmt's? Ich merke das an Ihrem Akzent. Ich war auch schon mal in London, aber das ist Jahre her. Ist es dort noch immer so düster?"

„Ähmm...", setzte Harry an.

„Ich bin in Kalifornien geboren und wurde dort auch aufgezogen und ich dachte, ich würde verrückt werden, nachdem es eine Woche keine Sonne gegeben hatte! Na ja, ich bin mir sicher, Sie fühlen sich in San Francisco wohl. Dort ist es immer düster, wie zu Hause. Wollen Sie jemanden besuchen?"

Harry knirschte mit den Zähnen und wünschte sich, eine Entschuldigung zu finden, um woanders sitzen zu können. „Nein, ich bin geschäftlich hier."

„Oh, um welches Geschäft handelt es sich?"

„Geschäftliches eben. Nichts sonderlich Wichtiges." Er lächelte schwach bei der Erinnerung an seinen Chef Bass und den Zaubereiminister, der diesen Nachmittag persönlich mit ihm hatte sprechen wollen, um ihm diese Aufgabe zuzuweisen.

„Oh, ich bin mir sicher, dass Sie nur bescheiden sind. Mein Sohn verreist ständig und er sagt immer..."

Es war bemerkenswert einfach, die Frau auszublenden, während er aufmerksam dreinblickte. Er hatte nicht umsonst all die Jahre in Zaubereigeschichte abgesessen. Was Harry wirklich wollte, war, einen Moment innezuhalten und nachzudenken; etwas, wozu er noch keine Gelegenheit gehabt hatte, seit Hermione diesen Nachmittag - jetzt Morgen - vor einer Stunde mit ihm zum Heathrowterminal gegangen war.

„Stell nur nichts Dummes an", hatte sie gesagt und seinen Kragen gerichtet. „Ich zweifle arg daran, dass er gefunden werden möchte."

„Ich verstehe immer noch nicht, warum ich derjenige bin, der gehen muss", hatte Harry gegrummelt und ihre Hände weggeschoben, als ihre Bemutterung nervig wurde. „Ich bin kein Auror mehr. Und was lässt Fallin und Bass denken, dass ich eine Chance hätte, ihn zu überzeugen, zurückzukommen? Ich habe jahrelang nicht mit Malfoy gesprochen."

Daraufhin hatte Hermione geseufzt und sich vorgebeugt, um ihn auf die Wange zu küssen. „Um ehrlich zu sein, habe ich mich das auch schon gefragt. Vielleicht, weil Malfoy dich kennt. Wenn er wirklich spinnt, hast du eine bessere Chance, an ihn ranzukommen, als ein aktiver Auror." Der warnende Unterton war deutlich rauszuhören, dann trat Hermione zurück. „Harry, ich weiß, dass du es verstehst, ein Telefon zu benutzen, also ruf mich aus-"

Und schon kam Harry in den Genuss, seine erste transatlantische Reise mit einem Portschlüssel zu unternehmen. Er schwelgte ein bisschen in Erinnerungen und fragte sich, ob der nächste Schritt seiner Reise auch so orientierungslos verlaufen würde.

„- und alles nur wegen dem ganzen Heimatland-Sicherheitsunsinn", meckerte die Frau. „Macht bringt uns nur dazu, goldene Sterne an unseren Mänteln zu tragen, wenn Sie mich fragen." Sie verzog ihr Gesicht und schüttelte vor Abscheu den Kopf. „Seit Bush diesen Faschisten Andrew Holland zu unserem Zaubereiminister ernannt hat, war es nur eine Frage der Zeit, bevor sie sich über magischen Terrorismus sorgen würden. Und wir sind natürlich alle schuldig, bis unsere Unschuld bewiesen wurde."

Harry wollte sich in die Unterhaltung einbringen und bemühte sich darum, an etwas als Antwort zu denken, das ihn nicht schlecht dastehen ließ. „Ich denke, Sie werden wohl für den anderen Kandidaten stimmen?"

„Ich habe keine andere Wahl, oder?", spottete sie. „Letztendlich führt Dean die magische Gemeinschaft mit seiner Cousine. Aber Kerry-"

„Passagier Potter, Ihr Portschlüssel liegt zur Abreise bereit", rief eine Frauenstimme aus. „Bitte gehen Sie zum Schalter."

Harry sprang auf und schulterte seine Tasche. „Das bin ich, tut mir furchtbar Leid."

„Eine angenehme Reise", rief ihm die Frau hinterher.

Er joggte fast zum Schalter und war froh, seine Gesprächspartnerin losgeworden zu sein. Ein Aufseher überprüfte sein Ticket und seinen Pass gleich zweimal, bevor sie ihn in einen kleinen Raum führte, wo er eine dicke Plastikscheibe mit dem Virgin-Logo draufbekam.

„Eine Minute bis zur Abreise", sagte der Aufseher.

Harry versuchte, nicht herumzuzappeln. Er hasste diesen Teil: Warten. In ein paar Sekunden würde er ein Ziehen in der Magengegend und das krankmachende Drehen seiner Eingeweide fühlen, wenn er mit dem Portschlüssel über den Kontinent reiste.

„Dreißig Sekunden."

Er fingerte abwesend an dem Ring, der er an seiner rechten Hand trug - eine nervöse Angewohnheit - dann schloss er die Augen und stieß den Atem aus. Er hätte Hermiones Rat, vorher Medizin zu schlucken, befolgen sollen. Sie wusste, wie sehr er das Reisen mit Portschlüsseln hasste.

„Zehn Sekunden."

Er zählte gedanklich von zehn abwärts; zu langsam, denn als er bei „zwei" angekommen war, fühlte er einen Ruck. Nach mehreren Eingeweide zusammendrückenden Minuten spürte er festen Boden unter den Füßen.

„Willkommen in San Francisco, Mr. Potter."

Er öffnete seine Augen und erblickte einen sonnigen Raum, der den Blick auf eine blaue Bucht gewährte. Eine Frau stand vor ihm und sah so außergewöhnlich wie Cho aus, dass sein Herz einen Schlag aussetzte.

„Ist das Ihr endgültiger Zielort?"

Er nickte, seine Kehle war noch immer still. „Ja." Sie hielt ihm seine Hand hin und er starrte diese einen Moment lang an, bevor er bemerkte, dass er die Plastikscheibe zusammendrückte. Er reichte ihr seine Hand.

Sie lächelte ihn vergnügt an. „Die San Francisco Portschlüssel-Station ist im Zentrum der Stadt. Nehmen Sie den Lift ins Erdgeschoss und gehen Sie links nach draußen. Dort werden Sie ein bereitstehendes Taxi finden. Wir danken Ihnen, dass Sie mit dem Virgin Portschlüssel gereist sind und wir hoffen, Sie werden uns für Ihre weiteren internationalen Reisen in Erinnerung behalten." Sie warf ihr dunkles Haar über ihre Schulter und wies ihn zur Tür.

Harry ging darauf zu, hielt dann aber inne und drehte sich um. „Verzeihung, aber können Sie mir vielleicht sagen, wie spät es ist?"

„Acht Uhr morgens", erwiderte sie.

Harry zuckte zusammen.

x-x-x-x-x

Das Taxi blieb vor dem Gasthaus im Castro stehen, wo Hermiones Assistentin Peggy für Harry reserviert hatte. „In der Broschüre steht, dass es ein bezauberndes kleines Hotel mit Übernachtung und Frühstück ist", hatte sie gesagt. Und es war ein großes Plus, dass es in der Nähe von Malfoys letztem Aufenthaltsort war.

Harry bezahlte den Taxifahrer und machte sich eine gedankliche Notiz, Hermione dafür zu danken, Peggy beauftragt zu haben, auch sein Geld bei Gringotts zu wechseln. Harrys Position im Untersuchungsbüro rechtfertigte keinen persönlichen Assistenten, aber Hermione war immer recht großzügig mit Peggys Diensten gewesen. Es war nicht Hermiones Aufgabe, auf Harry Acht zu geben, doch sie hatte es seit den letzten paar Monaten auf sich genommen.

Als das Taxi wegfuhr, blickte Harry zu dem gut erhaltenen zweistöckigen Edwardian-Gebäude auf. Trotz der schlechten Wettervorhersagen in New York war der Februarhimmel über ihm blau und klar. Ein frischer Wind blies, obwohl die Sonne warm war und so wickelte er seinen Schal fester um seinen Hals.

Die Eingangshalle des Hotels war heimelig und gemütlich. Während dem Einchecken flirtete der Geschäftsinhaber mit Harry und plapperte vom Nachtleben und den lokalen Unterhaltungsmöglichkeiten, als er Harry sein Zimmer zeigte. Harry wusste, dass das die berühmteste Schwulengegend der Stadt war, aber er erinnerte sich nicht an eine Anmaßung des Mannes. Harry war noch immer offenherzig und seit Malfoy angeblich seit sieben Monaten verschwunden war, war es notwendig, sich mit der hiesigen Umgebung bekannt zu machen.

Endlich alleine ließ er sich ins Bett plumpsen und schloss die Augen. Es konnte unmöglich erst halb neun Uhr am Morgen sein, wenn ihm sein Körper sagte, es wäre später Nachmittag. Sein Magen knurrte und er öffnete seine Augen wieder.

Dank dem Registrierungszauber der CIA konnte Malfoys magische Unterschrift wiederholt von ein und derselben Adresse ungefähr fünf Straßen vom Gasthaus entfernt festgestellt werden. Er hatte keine anderen Informationen, aber Malfoy war ein Auror, also war es unmöglich, dass ein Fremder seinen Zauberstab benutzte.

Der Schutzzauber war einer der ersten Zauber, die sie in der Ausbildung zum Auror lernten. Harry war schockiert gewesen, als Malfoy dort am ersten Tag auftauchte - er hatte sich früh im siebten Jahr aus Hogwarts zurückgezogen und scheinbar seine Schulbildung durch Privatunterricht aufgearbeitet. Hermione hatte es gar nicht gut aufgenommen, dass Malfoy genauso viele UTZs wie sie selbst geschafft hatte.

Aber Malfoy war Harry während den sechs Monaten der Ausbildung aus dem Weg gegangen, nahm seine Gegenwart nur zur Kenntnis, wenn sie gezwungen wurden, zusammenzuarbeiten. Malfoy beendete die Ausbildung als Spitzenschüler, er hatte Harry in jedem Bereich geschlagen. Letztendlich hatte Harry Respekt gegenüber den Fähigkeiten seines ehemaligen Schulfeindes bekommen. Er hatte sich sogar damit abgefunden, mit Malfoy zusammenzuarbeiten und dann hatte dieser eine Stelle in New York angenommen. Jeder war darüber überrascht gewesen, dass er nicht blieb, um für das Ministerium zu arbeiten, besonders dann, wo der Krieg am Horizont androhte. Das war vor fünf Jahren gewesen und Harry wusste nicht, was Malfoy seitdem getan hatte. Er hatte bis vor ein paar Stunden noch nicht einmal gewusst, dass Malfoy vermisst wurde.

Fünfzehn Minuten später verließ Harry das Hotel und ging das Castro entlang, der Zauberstab war zur Sicherheit in seiner Jacke. Leute eilten in der Morgensonne geschäftig hin und her und sie ignorierten ihn größtenteils, als er an ihnen vorbeiging. Als er sich der 21sten Straße näherte, tauchte Harry in einer Seitengasse unter und sprach einen Verbergungszauber auf sich selbst, fühlte ein leichtes Gefühl des Nervenkitzels in sich aufkommen. Auf diese Weise hatte er seit drei Jahren nicht mehr gearbeitet und er hatte vergessen, wie aufregend diese Missionen waren. Er suchte sich einen unauffälligen Ort, von wo aus er das Victorian-Gebäude beobachten konnte, wo Malfoy höchstwahrscheinlich drin wohnte.

Er musste nicht lange warten. Nach weniger als zehn Minuten öffnete sich die Türe und ein junger Mann kam heraus. Er sah tatsächlich wie Malfoy aus. Das sandblonde Haar schaute unter einer verknitterten Kappe heraus, er trug einen Mantel über einer schwarzen Hose und ein roter Schal wand sich um seinen Hals. Der Mann ging mit der zielstrebigen Langeweile eines Routiniers in Richtung des Hotels. Überzeugt davon, seinen Mann gefunden zu haben, folgte ihm Harry.

Der Weg war ziemlich steil und Harry versuchte krampfhaft, nicht zu schnell zu werden. Sie kamen an Harrys Hotel vorbei und gingen das Castro weiterhin entlang, bis sie an der 15ten Stra0e abbogen. Der Mann spazierte eine Baum bepflanzte Straße entlang und verschwand dann in einem Café im Zentrum der Victorian-Gebäude. Harry ließ sich auf einer Stufe nieder und wartete.

Fünfzehn Minuten später erwartete er Malfoy - wenn es Malfoy überhaupt war -, nachdem er seinen Morgenkaffee hatte trinken können. Vielleicht auch mit einem Tee- oder Feingebäck. Harrys Magen knurrte, als er sich daran erinnerte, seit dem Mittagessen in London Stunden zuvor nichts mehr gegessen zu haben.

Nach einer halben Stunde machte er sich Sorgen, dass Malfoy ihn beim Verfolgen bemerkt hatte und vielleicht durch eine Hintertüre verschwunden war. Harry presste die Kiefer aufeinander. Natürlich war es zu einfach gewesen. Es war sein Plan gewesen, Malfoy einige Tage lang zu folgen und sein Leben und seine Routine in Erfahrung zu bringen, bevor er ihm gegenübertrat. Hatte er seine Chance schon vertan?

Er überquerte die Straße und blickte durch das Fenster des Cafés, aber er konnte den Mann an keinem Tisch sitzen sehen. Eine junge Frau kam an ihm vorbei, betrat das Café und ließ die Türe hinter sich und Harry zufallen. Das Café war warm und gemütlich und überraschender Weise recht voll. Jeder schien einen Laptop zu besitzen - ein kleines Schild neben der Tür wies darauf hin, dass ein drahtloses Netzwerk zur Verfügung stand. An den Wänden hingen Gemälde, die aussahen, als wären sie von Kunden gemacht worden und auf einer mit bunter Kreide beschriebenen Tafel stand eine große Menüauswahl. Es war eines der einzigartigsten Cafés, die er je gesehen hatte.

Er bahnte sich vorsichtig seinen Weg durch den Raum. Der Verbergungszauber versteckte Harry vor den Blicken der Muggel, aber ein erfahrener Auror wir Malfoy würde den Zauber durchschauen, wenn Harry eine ruckartige Bewegung machte.

Zwei Frauen an einem Tisch in der Nähe keuchten. Harry wandte sich ihnen zu, hatte Angst, dass der Zauber gebrochen und er entdeckt worden war. Die deuteten auf den Bildschirm eines Computers und nicht auf ihn. Er atmete auf.

„Wo soll die Bestellung hingehen?", hörte er eine Stimme hinter sich sagen, viel zu nah. Er ging der Bedienung aus dem Weg, rempelte dabei aber an einen besetzten Stuhl. Die Person, die er gestoßen hatte, schrie auf und einen hektischen Moment lang fragte er sich, ob er den Unsichtbarkeitszauber aufrechterhalten oder ob er ihn ganz auflösen sollte. Es lag sowieso nahe, dass Malfoy ihn durch die ganze Aufmerksamkeit entdecken würde - und das war möglicherweise schlimmer als alles andere.

Er sank auf den Boden und wisperte: „Finite incantatum."

„Oh Gott, tut mir Leid! Ich habe Sie nicht gesehen, ich-"

Harry stand auf und tat so, als würde er den Staub von seinen Sachen klopfen. „Nein, nein, das war mein Fehler, wirklich." Er sah auf und blickte in die grauen Augen von Draco Malfoy.

x-x-x-x-x

Ende Kapitel 1, Teil 1

(...1...), (...2...): Hier habe ich etwas weggelassen, da es sich um den englischen Dialekt handelte, was sich jedoch nicht ins Deutsch übersetzen lässt.

Sodela, das war Teil 1 von Kapitel 1. Wollt ihr Teil 2 des ersten Kapitels auch lesen? Dann bitte ich euch aber um Reviews. -blinzel-

Noch ist nicht viel passiert, aber wartet nur ab... -zwinker-

Liebe Grüße

Dia