A/N:

So, hier haben mal wieder jede Menge Dinge inspiriert. Andere Geschichten und vor allem eine Diskussion, ob man Harry und Draco so „vergewaltigen" und für Slash missbrauchen darf, oder ob diese armen Figuren auch ein Recht auf Menschenwürde und ihren Hass aufeinander haben.

Also meiner Meinung nach dürfen die Figuren wild geslasht werden und wem es nicht passt, der soll solche Geschichten eben nicht lesen. Dafür schreibe ich ja Pairings über die Geschichten.

Disclaimer: Die Figuren gehören nicht mir, aber ich brauch sie mal eben für meinen Plot g Dafür bekomm ich kein Geld und mach einfach ein paar Menschen glücklich (hoff ich einfach mal g)

Rating: Das erste Kapitel ist harmlos, aber in weiser Voraussicht rate ich mal etwas höher, also NC17, würde ich sagen... bin ja vorsichtig.

Warnung: Slaaaaaash und ansonsten...? Diesmal eigentlich nichts Schlimmes überleg nööö.

Pairing: Harry/Draco, Ron/Hermine

Teil: 1/3 (vielleicht kommt auch noch ein vierter, mal sehen)



Fanfiction und ihre Folgen


Es war der letzte Schultag für Harry Potter und seinen Jahrgang. Es hatte am Abend vorher ein großes Abschiedsfest gegeben, und an diesem Tag waren alle Schüler mit dem Hogwartsexpress wieder nach London gefahren und zerstreuten sich, um die Sommerferien mit ihren Familien oder Freunden zu verbringen oder in den Ernst des Lebens einzutauchen.

Nachdem Harry sich von seinen Freunden verabschiedet hatte, seufzte er einmal tief auf. Nun war seine Schulzeit also vorbei und er war auf sich allein gestellt. Was nützte es, dass er eine Medaille, für seine Mithilfe im großen Krieg und bei der Vernichtung Voldemorts bekommen hatte? Dafür konnte er sich auch nichts kaufen.

Natürlich kannte ihn die gesamte Zauberwelt und lag ihm zu Füßen, aber trotzdem war er ein junger Mann, ohne Familie, der jetzt in ein riesiges Haus ziehen würde, welches sein Pate ihm hinterlassen hatte und ab sofort allein war.

Seine Freunde würden gemeinsam Urlaub machen und ihre neu entdeckte Liebe genießen, die anderen würden zu ihren Familien zurück kehren... oder zu dem, was noch davon übrig war, erinnerte Harry sich schmerzlich. Der Krieg hatte viele Opfer gefordert und es gab genug Schüler, die nicht mehr in das Zuhause kamen, welches sie gewohnt waren.

Also hör mit dem Selbstmitleid auf, du hast es bis hier her geschafft, also wirst du den Rest auch noch schaffen, schalt er sich und schob den Trolly mit seinem Gepäck in Richtung einer der Hinterausgänge.

Als er an einem unbeleuchteten Seitenraum mit Schließfächern vorbei kam, hörte er seltsame Geräusche und besorgt, dass dort jemand Schwierigkeiten hatte, betrat er das Labyrinth der Schränke um in die hintere Ecke zu kommen.

Was er dort sah, ließ ihn erschrocken zurückzucken.

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Draco hatte sich, distanziert wie immer, von seinen Klassenkameraden verabschiedet und machte sich dann auf den Weg zum Ausgang. Am Ende des Ganges drehte er sich noch einmal um und sah, wie Harry von seinen Freunden liebevoll umarmt wurde und sich fröhlich von ihnen verabschiedete.

Schnell schaute er wieder nach vorne und sah so nicht Harrys traurigen Augen, als dieser sich von den anderen abwandte.

Er hatte genug gesehen und dachte wieder darüber nach, wie es jetzt bei ihm weiter ging. Er hatte keine Freunde und würde in ein leeres Haus zurückkehren. In seinen Augen hatte Harry alles, was er nicht hatte.

Draco kam jetzt aus der Welt, in der er ein Prinz gewesen war, hinaus in die Wirklichkeit, wo er ein Niemand war. Seufzend schob er seinen Trolly weiter und fuhr dabei aus Versehen eine ältere Dame an, die empört aufschrie.

Da er keine Lust hatte, sich zu streiten, entschuldigte er sich schnell und wollte an ihr vorbei, aber die Alte hielt ihn fest und zog mit ihrem Schirmknauf sein Kinn nach oben, sodass er sie ansehen musste.

„Duuuuu...", keifte sie dann los. „Ich kenn dich doch, du... du Todesserbrut!"

Draco trat erschrocken einen Schritt zurück und sah die Verrückte vor sich mit großen Augen an. Was wollte sie von ihm?

Sie folgte ihm. „Wie kann solcher Abschaum wie du es noch wagen, sich unter normalen Menschen zu zeigen? Solche wie du gehören lebenslänglich eingesperrt und so gefoltert, wie ihr es mit den Muggeln gemacht habt!"

„Aber ich...", versuchte der Junge zu unterbrechen, aber die Frau ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

„Ihr Malfoys wart doch die Schlimmsten! Und wenn ich hier zaubern dürfte, würdest du dein blaues Wunder erleben, du Missgeburt!"

Nach diesen Worten spuckte sie Draco an und humpelte an ihm vorbei, wobei sie immer weiter vor sich hin schimpfte.

Draco stand erstarrt in dem Seitengang und irgendetwas in seinem Kopf machte Klick Die Welt begann, sich zu drehen und er schwankte. Er hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können und panisch und verzweifelt suchte er eine Gelegenheit, um aus dem Sichtfeld der anderen Menschen zu verschwinden. Links vor ihm öffnete sich ein Bereich mit Schließfächern, welche anscheinend kaum benutzt wurden.

Keuchend schleppte Draco sich hinter ein paar der Schränke und lehnte sich gegen die Wand. Was war los? Warum zitterte er auf einmal?

Plötzlich hörte er Geräusche und nachdem er mühsam die Augen geöffnet hatte, sah er, wodurch diese verursacht wurden. Vor ihm stand Harry Potter und sah ihn verwundert an.

„Was ist? Warum starrst du mich an?", fragte Draco, bemüht, seiner Stimme den gewohnt schneidenden Tonfall zu geben. Er hörte jedoch selbst, dass er dabei kläglich versagte und es mehr ein Krächzen war, was er von sich gab.

Harry antworte nicht, sondern sah ihn nur schweigend an.

„Ja, schau mich an und dann freu dich für den Rest des Lebens, dass du es als einziger geschafft hast, mich so zu sehen. Aber du warst immer der Einzige, der meine Gefühle wach gerufen hat."

Harry sagte noch immer nichts und sah nur auf den jungen Mann vor sich, der offensichtlich etwas loswerden wollte.

„Dir war nie bewusst, dass es all meinen Mut brauchte, dir meine Freundschaft anzubieten und dass ich sie auch nie jemand anderem angeboten habe. Ich habe schon damals in der Diagon Alley gespürte, dass du es wert bist, diesen Mut aufzubringen. Wir sind uns ähnlicher, als du denkst.

Du warst isoliert und hattest nichts, ich hatte zwar alles, war aber genauso isoliert. Und der einzige Junge, der das hätte ändern können, wollte meine Freundschaft nicht. Nein, er hat andere Freunde gefunden und ist glücklich geworden.

Die Schule war deine Heimat, du warst jemand und hattest alles, was ich nie hatte. Freunde, Gefühle, Erfolg. Und auch wenn du jetzt alleine in die Welt ziehst, hast du all das, auf das du zurück blicken kannst und was für den Rest des Lebens für dich da ist.

Und jetzt erzähl mir nicht, dass du jetzt alleine und auf dich gestellt bist, weil du keine Familie hast, denn ich erzähle dir mal was."

Draco hatte sich in Rage geredet und da Harry ihn aufmerksam ansah und offenbar hören wollte, was er inzwischen fast herausschrie, fuhr er hastig fort.

„Ich habe rein gar nichts! In der Schule war ich der Prinz der Slytherins, aber nicht aus Freundschaft oder Achtung, sondern weil sie Respekt und Angst vor mir hatten. Keiner von denen wird auch nur eine Minute an mich denken, nachdem wir uns getrennt haben.

Ich werde jetzt nach Hause gehen... Ja, es ist mein Haus, aber erstens ist es niemals mein Zuhause gewesen, zweitens ist mein Vater dank des Krieges in Azkaban, für den Rest seines beschissenen Lebens und meine Mutter ist tot.

Hast du dir mal Gedanken gemacht, was die Leute in mir sehen? Lucius Malfoys Sohn, der Sohn eines, wenn nicht sogar des größten Todessers unserer Zeit.

Soll ich dir sagen, wie gut meine Chancen sind, einen normalen Beruf zu erfassen? Jeder Mensch würde sich darum reißen, Harry Potter, den Held der Zauberwelt zu beschäftigen, aber niemand wird einen Todesser-Sprössling nehmen. Auch keiner der Todesser wird mich nehmen, da es ihrem Image als rehabilitierte Personen schadet.

Ich bin also nicht nur ein Niemand, sondern quasi eine negative Person. Ich bin nur ein hübscher Junge, vielleicht sollte ich mein Glück einfach auf dem Schwulenstrich versuchen."

Bei den letzten Worten hatte sich Draco Lunge immer fester zusammen gezogen und er brach zusammen. Schlimmer konnte es nicht mehr werden, also ließ er seinen Gefühlen und Ängsten freien Lauf. Er kauerte sich auf der Erde zusammen und die Tränen flossen über seine Wangen. Sein gesamter Körper zitterte und wurde von Krämpfen durchzogen, welche durch all die aufgestauten Gefühle der letzten 18 Jahre hervorgerufen wurden.

Es vergingen mehrere Minuten, in denen er, leise schluchzend, vor und zurück schaukelte, bis er langsam wieder zu Bewusstsein kam. Die Krämpfe ließen nach und er konnte wieder atmen.

Als er den Kopf hob, sah er, dass Harry noch immer vor ihm stand.

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Harry hatte sich Dracos Ausbruch angehört und während dieser zusammengebrochen war, hatte er einen Entschluss gefasst. Wenn er schon einen Neuanfang starten wollte, warum dann nicht ganz?

Als Draco wieder hoch sah, hielt Harry ihm die Hand hin.

„Wenn du nicht zurück in dein Haus willst, komm mit mir. Ich habe ein Haus, in dem noch ein paar Zimmer frei stehen. Es ist groß genug, dass wir uns nicht ständig auf der Pelle hocken und jeder seinen Bereich hat, aber wir sind nicht allein. Wir werden es ja wohl überleben, unter einem Dach zu wohnen, ohne uns umzubringen, oder?"

Als Draco zögernd seine Hand ergriff, half er dem völlig verstörten Jungen hoch. „Frieden?"Draco schluckte. „Frieden.", antwortete er dann zögernd, offensichtlich noch nicht so ganz sicher, was er von dem Angebot halten sollte.

Harry zog ein Taschentuch hervor und hielt es Draco hin. „Hier, das wirst du brauchen, sonst nimmt dich auf dem Strich keiner mit, egal, wie hübsch du bist.", scherzte er dann und tatsächlich, Draco lächelte leicht.

„Danke", flüsterte er so leise, dass Harry es fast überhört hätte und nachdem er sich wieder halbwegs hergerichtet hatte, machten sie sich schweigend auf den Weg zum Grimmauld Place 12.

Harry hatte nicht übertrieben, es gab mehr als genug Platz für sie und nachdem Harry Draco seine Zimmer gezeigt hatte, zog er sich mit den Worten „Wenn du Lust hast, können wir nachher zusammen essen, ansonsten sehen wir uns morgen."zurück.

Er ging hinüber zu seinen Zimmern und packte all seine Sachen aus. Hoffentlich war es kein Fehler gewesen, den Malfoy-Spross hier her mit zu nehmen, aber er kannte die Verzweiflung, die er vorhin bei dem anderen gespürt hatte, er hatte sie immer wieder selbst gespürt, wenn er dachte, dass es nicht mehr weiter gehen würde.

Beim Abendessen tauchte Draco nicht auf, aber es war Harry nur recht, denn so konnte er in Ruhe darüber nachdenken, wie es nun weitergehen würde.

Schon seit einiger Zeit quälte er sich mit der Frage, ob er wirklich noch Auror werden wollte, oder ob er in die Muggelwelt zurückkehren sollte. Dort kannte ihn niemand und er wäre nicht der Retter der Welt, sondern nur ein einfacher 18 jähriger Junge, den niemand beachtete.

Er beschloss, diese Entscheidung von Draco abhängig zu machen. Er wusste, dass es feige war, aber wenn Malfoy wirklich einen Neuanfang wollte, konnte er den nur in der Muggelwelt starten. Er hatte ja recht mit all seinen Bemerkungen über die Möglichkeiten seiner Zukunft. Keiner würde ihm eine Chance geben, auch wenn Harry schon lange nicht mehr sicher war, ob Draco jemals wirklich Todesser werden wollte.

Würde Draco aber in die Muggelwelt gehen, so musste er ihn begleiten, da der Zauberer völlig verloren wäre. Er würde vermutlich nicht einmal den Weg zu seinem ersten Bewerbungsgespräch überleben, oder alles und jeden, was ihm in den Weg kam, mit Flüchen belegen.

Harry grinste bei der Vorstellung. Draco als Muggel, das würde bestimmt interessant werden...

Dann entschied er, schlafen zu gehen und zog sich in sein Zimmer zurück.

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Draco lag auf dem großen Bett und starrte an die Decke. Er lag hier im Haus von Harry Potter... Wie war es soweit gekommen? Warum hatte Potter ihn mitgenommen? Er hätte ihn einfach auf dem Bahnhof lassen können... Er würde herausfinden müssen, was Potter sich dabei gedacht hatte.

Andererseits musste er zugeben, dass es ihm hier gefiel und er würde nicht allein sein müssen. Hatte Harry etwa auch Angst vor dem Alleinsein? War das der Grund, warum er ihn eingeladen hatte, oder war es einfach Mitleid gewesen? Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, meldete sich nun auch Dracos Stolz wieder, der von der Vorstellung, dass Harry Mitleid haben könnte, nicht sehr angetan war.

Aber Harry hatte Recht, sie würden sich in diesem Haus nicht begegnen, wenn sie es nicht wollten, aber der andere würde da sein, wenn man jemanden brauchte. Irgendwie war die Vorstellung beruhigend.

Draco raffte sich auf, um zu duschen und ging dann, ohne Abendessen schlafen. Er ertrug es nicht, Harry an diesem Abend noch einmal ins Gesicht zu schauen, da er sich für seinen Ausbruch am Bahnhof schämte.

In dieser Nacht verfolgten ihn wirre Träume, die Szenen aus seiner Kindheit wieder hervor holten, in denen er auf Malfoy Manor vor seinem Vater stand und dieser ihn voll Stolz all den anderen Todessern vorführte und schwärmte, was für ein folgsamer und gelehriger Sohn er doch war. Natürlich war er bei diesen Bestrafungen folgsam und gelehrig gewesen. Es hatte nur ein paar Abende in der Folterkammer, oder auch im Disziplinraum, wie Lucius ihn nannte, gebraucht, bis er begriffen hatte, dass er besser alles tun sollte, was sein Vater von ihm verlangte.

Am nächsten Morgen erwachte er völlig zerschlagen und brauchte erst einmal mehrere Momente, um zu erkennen, wo er war, doch dann fiel ihm der gestrige Tag ein und er stöhnte.

Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es gerade halb 8 war und er beschloss zu duschen und zu frühstücken, da er seit den Snacks im Zug gestern nichts mehr gegessen hatte.

Nachdem er sich frisch gemacht hatte, verließ er sein Zimmer und begab sich ins Erdgeschoss, ins Esszimmer. Erst als er seinen zweiten Toast aß, fiel ihm auf, dass es verwunderlich war, dass Harry Hauselfen hatte, oder hatte er das Frühstück am Morgen selbst zubereitet?

Vielleicht gab es aber auch noch ein paar Elfen, die noch zum Haus gehörten, überlegte er dann jedoch und aß weiter, bis er Schritte an der Tür hörte.

„Guten Morgen", sagte Harry und setzte sich an den Tisch. „Wie geht es dir heute?"

Draco wollte gerade eine scharfe Antwort geben, überlegte es sich dann aber doch anders. Sie hatten gestern Frieden geschlossen und Harry hatte doch nur nach seinem Befinden gefragt, was nach gestern mehr als nahe liegend war. Außerdem war er hier in Harrys Haus und wollte sich dieses Asyl nicht verscherzen.

„Guten Morgen. Es geht mir besser, danke.", sagte er also stattdessen und widmete sich wieder seinem Toast.

„Ich denke, wir sollten nachher mal besprechen, wie es weiter geht. Passt dir gleich nach dem Frühstück?", fragte Harry.

„Ja klar, ich hatte heute keine wichtigen Termine.", scherzte Draco zurückhaltend. Er wusste noch immer nicht so recht, was er von all dem hier halten sollte, aber er wollte es, so lange es ging, aufrechterhalten.

Sie verbrachten den Rest des Essens schweigend und gingen dann ins Wohnzimmer, wo Harry sich auf das Sofa setzte und Draco sich einen der Sessel aussuchte, die gegenüber standen.

„So, ich denke, wir sollten die Spielregeln klären und uns überlegen, wie unser Leben in Zukunft weiter gehen soll, beruflich meine ich.", begann Harry.

„Straßenstrich", knurrte Draco, war aber schnell wieder still, als er Harrys strafenden Blick sah.

„Hör doch mit deinem blöden Straßenstrich auf, ich will dir einen Vorschlag machen.", schimpfte Harry, ergänzte dann jedoch: „Wobei ich ja fast befürchte, dass dir der Strich dann lieber ist, aber hör mir bitte erstmal zu."

Na, das klang ja viel versprechend, dachte Draco, aber wenigstens hatte Harry im Gegensatz zu ihm eine Idee.

„Ok, dann schieß mal los."

„Du bekommst in der Zauberwelt zurzeit keinen Fuß auf den Boden und ich habe es satt, überall gekannt und verhätschelt zu werden. Also hier mein Vorschlag: Wir suchen und Jobs in der Muggelwelt, was hältst du davon?"

Harry hatte schnell gesprochen und Dracos Gehirn brauchte eine Weile, bis es begriff, was das hieß.

„Ich... ich soll in der Muggelwelt arbeiten? Hast du sie noch alle? Ich komme aus einer alteingesessenen Zaubererfamilie, die..."Er brach ab. ...die aus Todessern bestand und keine Jobs in der Zauberwelt bekam... Verdammt, er hatte gar keine andere Wahl.

Harry hatte nichts gesagt, denn er erkannte, dass Draco selbst verstanden hatte, dass es seine einzige Chance auf ein halbwegs normales Leben war.

„Ich kann doch nicht in der Muggelwelt arbeiten... ich habe keine Ahnung von Muggeln, das weißt du doch ganz genau.", wandte Draco dann ein, wenn auch eher halbherzig.

„Du musst ja nicht gleich morgen mit arbeiten anfangen und den Umgang mit den Muggeln bringe ich dir schon bei, keine Angst.", beruhigte Harry ihn. „Also, überleg es dir und wenn du eine Antwort hast, weißt du ja, wo du mich finden kannst. Ich werde eben ein bisschen spazieren gehen, in der Nähe ist ein netter Park."

Harry stand auf und wandte sich zum gehen. Draco blieb in seinem Sessel und war in Gedanken versunken. Er bekam gar nicht mehr mit, wie der andere das Haus verließ, sondern schreckte erst aus seinen Grübeleien, als er eine quäkende Stimme vernahm. „Master Draco, Sir? Was tun sie hier?"

Vor ihm stand Dobby, der Hauself, der früher auf Malfoy Manor gedient hatte.

„Was tust du denn hier, Dobby?", fragte Draco überrascht; ignorierend, dass er gerade das gleiche gefragt worden war.

„Dobby hat Harry Potter begleitet, Sir. Nachdem Winky sich nicht mehr von dem Alkohol erholt hat, wollte Dobby nicht mehr länger auf Hogwarts bleiben und als Harry Potter Sir gesagt hat, dass er ein Haus und eine Küche hat und dass Dobby bei ihm arbeiten darf, ist Dobby sofort hier her gekommen. Und wie kommen Master Draco hier her?"

„Harry hatte noch ein paar Zimmer frei und hat mir angeboten, hier zu bleiben, weil ich nicht mehr zurück nach Malfoy Manor wollte.", antwortete Draco.

„Dobby versteht. Malfoy Manor war kein guter Ort für Master Draco. Hier ist guter Ort und Harry Potter Sir ist ein guter Master."

Draco lächelte schwach. „Ja Dobby, Harry Potter ist ein guter Mensch, da hast du Recht."

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Harry spazierte durch den Park und grübelte über seinen neuen Mitbewohner. Noch immer konnte er Draco nicht einschätzen, aber es schien, als ob dieser eingesehen hatte, dass dies das Beste war, was ihm passieren konnte.

Allerdings verstand er noch nicht so ganz, warum Draco im Bahnhof so durchgedreht war. Draco war doch sonst so ein beherrschter und kühler Mensch. Was war passiert, damit er so zerbrechen konnte?

Es brachte nichts, darüber zu grübeln, da er es nicht herausfinden würde, solang Draco es ihm nicht erzählte. Trotzdem schwirrten noch ein paar der Dinge durch sein Gedächtnis, die Draco gestern gesagt hatte...

„Dir war nie bewusst, dass es all meinen Mut brauchte, dir meine Freundschaft anzubieten und dass ich sie auch nie jemand anderem angeboten habe. Ich habe schon damals in der Diagon Alley gespürte, dass du es wert bist, diesen Mut aufzubringen."

Nein, er hatte wirklich niemals gedacht, dass es Malfoy soviel Mut gekostet hatte und er die Zurückweisung nie verwunden hatte. Aber das erklärte, warum er in der Schulzeit immer so furchtbar zu ihm gewesen war... Er hatte einfach nicht verwinden können, dass er das eine Mal, wo er Mut gezeigt hatte und etwas aus eigenem Antrieb getan hatte, gescheitert und so abgeblitzt war.

Ob es jetzt eine Chance für eine Freundschaft gab? Wollte er denn eine Freundschaft mit Malfoy? Würde dieser es wollen?

Zwei Stunden später hatte Harry wieder das Haus erreicht und die Entscheidung getroffen, dass er diesmal ein Freundschaftsangebot Dracos nicht ausschlagen würde. Allerdings würde er selbst keines unterbreiten, da er schon mehr als genug Grundlagen dafür geschaffen hatte.

Draco saß nicht mehr im Wohnzimmer und so beschloss Harry, bis zum Mittagessen noch ein bisschen zu lesen.

Als er ins Esszimmer kam, erwartete Draco ihn schon. „Ich habe drüber nachgedacht. Du weißt schon, das mit den Muggeln und so... Zeig mir diese Welt, dann kann ich entscheiden, was ich will. Ich kann ja schlecht zustimmen, ohne zu wissen, was mich erwartet."

Harry lächelte. Draco tat sich noch immer schwer, zuzugeben, dass Harrys Vorschlag gut war. Naja, aber er hatte ja auch Recht, fiel Harry dann ein. Er erinnerte sich an seine ersten Tage in der Zauberwelt und wie verloren er war. So ähnlich würde es Draco jetzt sicher auch gehen.

„In Ordnung", antwortete er dann. „Ich zeige es dir."

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Draco war nach dem Gespräch mit Dobby wieder in sein Zimmer gegangen und hatte seine Sachen im Schrank und in den Regalen verstaut.

Er in der Welt der Muggel? In der Welt, die er, seit er denken konnte, verachtet hatte? Aber warum hatte er sie gehasst? Doch nur, weil sein Vater es ihm eingetrichtert hatte.

Und inzwischen war ja wohl deutlich, dass sein Vater nicht immer richtig gelegen hatte, mit seiner Meinung.

Er konnte doch nichts hassen, was er absolut nicht kannte...

Harrys Idee war verrückt, aber vermutlich wirklich seine einzige Chance, ohne größere Probleme ein Leben aufzubauen.

Als er zum Mittagessen ging, stand seine Entscheidung fest, er wollte diese fremde Welt selbst kennen lernen und sich sein eigenes Urteil darüber bilden.