Ich weiß, ich habe hier auf einmal sehr viele Geschichten am Laufen. Aber diese hier liegt mir sehr am Herzen. Ich war mit einigem nicht einverstanden, was im letzten HP geschah. Gar nicht klar kam ich mit Freds Tod. Es ist so grausam dem einen Zwlling den anderen zu entreißen. Doch JKR hat uns da ein paar Auswege gewiesen, vielleicht unabsichtlich, aber sie hat es.
Während also in den letzten Wochen meine Gedanken eigentlich nur um meine Masterarbeit sich drehen sollten (in 2 Wochen Abgabe!) ließ mich dieser Gedanke nicht mehr los. Fred Weasley würde seinen Bruder niemals einfach so verlassen. Was geschah also wirklich nach Harrys Sieg über Voldemort und den 19 Jahren später? Ihr werdet staunen.
Dieses Buch hält sich an DH und trotzdem wird es ganz anders enden, obwohl ich alles berücksichtige was JKR geschrieben hat, selbst den Epilog.
Das Ganze gehört also JKR und ich habe keine Rechte daran, nur Recht darauf ein paar Fäden aufzugreifen und George ein wenig glücklicher zu machen. Und vielleicht nicht nur George? ;) Wartets ab!
Gred und Forge
Fred starrte fassungslos auf den leblosen Körper zu seinen Füßen. Er wusste, dass es sein eigener Körper war, auf den er blickte, doch er konnte es nicht glauben. Er fühlte sich nicht tot, er fühlte sich im Gegenteil sehr lebendig.
Die Wand war explodiert und über ihnen allen zusammengebrochen. Es hatte einen Moment gedauert, bis er sich wie alle anderen aus den Trümmern befreit hatte. So hatte er zumindest geglaubt.
Doch dann hatte er die entsetzten Schreie gehört und Percy, der voller Verzweiflung seinen Namen ausrief. „Nein! Fred! Nein!"
Fred hatte sich umgedreht und seine Brüder sich auf den Knien um jemanden herumdrängen sehen. Ungläubig hatte er auf den Mann am Boden gestarrt, der ihm so ähnlich sah. Im ersten Moment hatte er befürchtet es wäre George, denn alles andere machte keinen Sinn.
Aber als er sich seinen Weg zu der Gestalt auf dem Boden bahnte, hatte er zuerst mit Erleichterung erkannt, dass es nicht sein Zwillingsbruder war, der dort zwischen den Trümmern lag, doch die logische Konsequenz war ebenso erschütternd. Fred Weasley war Zeuge seines eigenen Todes.
Harry und Percy hatten ihn in eine Ecke getragen und Fred war verwirrt seinem Körper hinterher gestolpert, der so leblos zwischen den Schultern der beiden jungen Männer hing.
Ein Blick an sich selbst hinunter, hatte ihn noch weiter in Ratlosigkeit gestürzt, da er sich sowohl sehen als auch spüren konnte. Er fühlte sich nicht körperlos. Was war hier los?
„Percy." Er hatte versucht seinen älteren Bruder anzusprechen, doch dieser hatte nicht den Ansatz von Erkennen gezeigt, oder dass er ihn gehört hatte. Fred hatte sich den Tod immer anders vorgestellt. Nicht so plötzlich, so unspektakulär und so alleine. Er hatte sich daran erinnert, was er noch vor kurzem zu George gesagt hatte, als sie beide über ihr aufregendes Leben im Orden des Phönix gescherzt hatten.
‚Wir sind zusammen geboren, George, wir sterben auch zusammen.' hatte Fred begonnen und George hatte lachend ergänzt: ‚Und das mit dem fantastischsten Abgang, den man sich vorstellen kann.'
George! Der Gedanke an seinen Zwllingsbruder hatte Fred von seinem seelenlosen Abbild losgerissen und er war davon gerannt, um seinen Bruder zu suchen. Fred und George, Gred und Forge. Sie hatten stets gewusst, was mit ihrem Zwilling geschah. Er musste ihn finden! George hatte mit Sicherheit gespürt, was passiert war. Fred dachte nicht weiter über sein eigenes Schicksal nach, sondern dachte nur noch an seinen Bruder.
‚Merlin, George, tu jetzt nichts Dummes!'
Mit der seltsamen Sicherheit, die das Zwillingsdasein mit sich brachte, rannte er zielsicher durch die Gänge Hogwarts. Als er um die letzte Ecke bog, blieb er wie vom Donner gerührt stehen. Zwei Todesser umkreisten George, der reglos auf dem Boden kniete.
„Ein Rotschopf! Das muss einer von den Weasleys sein!" schnarrte der eine und richtete seinen Zauberstab auf Georges Brust.
„Es ist einer von diesen Zwillingen." stimmte der andere zu. „Pass auf! Wo der eine ist, ist der andere nicht weit. Die zwei sind ganz schöne Unruhestifter."
Normalerweise hätte Fred dieses unfreiwllige Kompliment mit seinem Bruder in größter Genugtuung genossen, doch jetzt lähmte ihn das Entsetzen, dass George sich nicht einmal zu wehren schien. Ein Todesser kickte Georges Zauberstab aus dessen Hand, der klappernd auf dem Steinboden aufkam und wegrollte.
„Was ist mit dem los?" fragte einer der Todesser mit einem gehässigen Lachen in der Stimme. „Hat der nen Lähmzauber abbekommen, oder was?"
„Egal. Lass ihn uns erledigen. Jeder mehr von denen wir beseitigen, lässt uns beim Meister aufsteigen."
Es war ein leises Flüstern aus Georges kalkweißem Gesicht, das Fred aus seiner Starre riss.
„Fred… oh Fred."
Fred wusste nicht genau, was er tat, aber mit einem wilden Schrei, stürzte er zu seinem Bruder. Er bemerkte nicht einmal mehr, wie seine Gestalt in den Körper seines Zwillings hinein glitt. Er fühlte nur, wie er auf einmal eine neue Körperlichkeit besaß. Mit einer fließenden Rolle zur Seite wich er dem Todesfluch der Todesser aus und schnellte auf Georges Zauberstab zu und griff danach. Seine lange schlaksige Gestalt schoss in die Höhe.
„Expelliarmus!" brüllte er und der Zauberstab des ersten Todessers schnellte in seine Hand.
„Lasst George in Ruhe! Lasst meinen Bruder in Ruhe!"
Der zweite maskierte Mann starrte ihn verwirrt an und sah sich irritiert um, als suche er nach einer zweiten Person.
Fred nutzte die Situation und entwaffnete auch den zweiten Mann und schickte beide mit einem Stupor zu Boden. Schwer atmend blieb er einen Moment stehen.
„George!" Seine Mutter kam mit gezücktem Zauberstab auf ihn zugerannt.
Fred blickte nach oben und spürte im selben Moment, wie etwas an ihm unerbittlich zog, als würde ihn jemand am Kragen packen. Er stolperte rückwärts und bemerkte erst in diesem Augenblick, dass George plötzlich wieder vor ihm stand. Was war geschehen? Hatte er tatsächlich eben Georges Körper übernommen?
„Fred?" Georges leise Frage zerrte am Herz seines Bruders. Er wollte die Hand nach ihm ausstrecken, doch Molly Weasley hatte ihren Sohn bereits in die Arme gezogen.
„George, Schatz, bist Du in Ordnung?"
Fred sah mit Entsetzen, wie Tränen die Wangen seiner Mutter hinunterströmten. George löste sich aus ihrem klammernden Griff.
„Wo ist Fred, Mum?"
„Oh, Georgie!" schluchzte Molly.
„Wo ist Fred?" wiederholte George seine Frage mit hohler Stimme.
„Er… ist tot…" flüsterte Freds und Georges Mutter mit brechender Stimme.
George wich ein paar Schritte zurück, kam dabei so nah an Fred heran, dass Fred seinen abgehackten Atem hören konnte.
„Das kann nicht sein, Mum! Er war hier… Er war eben hier! Er hat mir das Leben gerettet!"
Fred lachte vor Erleichterung auf. George hatte es gemerkt! George hatte seine Anwesenheit gespürt! Vielleicht war doch nicht alles vorbei.
„George, Liebling. Das warst Du eben ganz alleine… Es tut mir so leid."
Sie streckte ihre Hand nach George aus, doch der wich zurück, drehte um und rannte mitten durch Fred hindurch. Fred schüttelte sich irritiert. Was immer hier geschah, George schien der einzige zu sein, der ihn irgendwie wahrnehmen konnte. Er warf einen besorgten Blick auf seine schluchzende Mutter und folgte dann seinem Bruder.
Fortsetzung folgt
