Inhalt: In dieser Geschichte werden Maeve und Conchobar endlich zur Vernunft kommen, natürlich jeder auf seine Weise.
Disclaimer: Die Charaktere gehören allesamt Saban.
Author's note: Meine erste Mystic Knights Fic




Hand in Hand

von Alistanniel



Kapitel 1: Geständnisse


Deirdre saß auf einer der Trauerweiden, die rings um den Waldsee wuchsen. Schon als Kind war sie oft hierher gekommen, wenn sie allein sein wollte. Sie liebte das sanfte Plätschern, wenn der Wind das blaugrüne Wasser aufwühlte, das leise Rascheln der Zweige und das Spiel der Sonnenstrahlen, die durch die Blätter der Weiden hindurch fielen und sich an der Wasseroberfläche brachen. Hier konnte sie in Ruhe über alles nachdenken, während sie dem Zwitschern der Vögel lauschte.

Jemand näherte sich dem Waldsee, Zweige knackten unter langsamen Schritten. Deirdre konnte den Neuankömmling sehen, bevor er sie entdeckt hatte. Rohan. Der junge Mann ließ seinen Blick suchend umher schweifen. Im ausladenden Geäst des Baumes hätte er sie sofort bemerkt, wenn der den Kopf gehoben hätte, aber auf diese Idee kam er anscheinend nicht.
Deirdre hangelte sich an den knorrigen Ästen des Baumes nach unten. Ein Unterfangen, das sich als gar nicht so leicht herausstellte, ein falscher Schritt konnte fatal sein. Sie befand sich zwar nicht all zu weit oben, aber immer noch hoch genug, um sich bei einem Sturz ernsthafte Verletzungen zuziehen zu können. Als sie schließlich den Waldboden sicher erreichte, war Rohan bereits hinter einigen Bäumen verschwunden.

"Rohan!" Er hielt inne als er ihre Stimme hörte.
"Dachte ich's mir doch, dass du hier bist. Ich habe dich nicht gesehen, wo hast du dich versteckt?"
"Dort oben", sie wies auf die Trauerweide, in deren Geäst sie gesessen hatte.
"Hast du mich gesucht?", fragte Deirdre, obgleich sie die Antwort kannte.
"Ja, ich.. ähm, ich wollte mit dir reden", er nahm ihre Hand und führte sie zurück zum See. Sie ließen sich am Ufer ins Gras sinken, zogen die Schuhe aus, um die bloßen Füße ins kalte Wasser zu tauchen.

"Deirdre", Rohan wusste nicht so recht, wie er beginnen sollte. "Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich es dir überhaupt sagen soll, schließlich wirst du bald Garretts Frau sein und dann ist es bedeutungslos."
Bei der Erwähnung von Garretts Namen schluckte die Prinzessin.
"Ich wollte dir nur sagen", fuhr er fort, "Ich liebe dich, und wenn du Garrett heiratest, wirst du ein Teil meines Herzens mit dir nehmen."
"Rohan, ich möchte, dass du eines weißt", Deirdre sah ihn an, eine Träne rann ihre Wange hinab, "Ich liebe dich auch und ich wünsche mir nichts sehnlicher als mit dir zusammen zu sein, aber wir wissen beide, dass es nicht sein kann. Dieses verdammte Bündnis mit Rugad ist viel zu wichtig für Kells, als dass wir es aufs Spiel setzen dürfen."
"Ich wünschte es wäre nicht so. Ich wünschte Garrett wäre niemals hier aufgetaucht", er machte sich keine Mühe die Bitterkeit in seiner Stimme zu verbergen.

Die beiden sahen sich lange schweigend an, keiner wusste etwas zu sagen. Rohan wischte Deirdre die Tränen aus dem Gesicht. "Nicht weinen. Diese Traurigkeit passt nicht zu dir", er strich ihr übers Haar und als sie sich an ihn lehnte, legte er seine Arme um sie. In seiner Nähe fühlte sie sich geborgen. Diese Sicherheit würde ihr Garrett nie geben können. Ihre Gesichter näherten sich einander, bis ihre Lippen zu einem zaghaften Kuss verschmolzen.
"Nein", Rohan wandte sich ab, "Wir dürfen das nicht. Du bist jemand anderem versprochen." Er suchte in ihrem Gesicht nach einer Reaktion.
"Rohan", hauchte sie, "Bitte weis mich nicht ab. Wir haben nur das Hier und Jetzt. Sobald wir wieder in Kells sind, wird es zu spät sein."
Verwundert sah er sie an, "Ich werde dich nicht abweisen, aber bedenke, dass du es bereuen könntest." "Dieses Risiko gehe ich ein." Ihre Sicherheit und Bestimmtheit überraschte ihn noch mehr.