Kapitel - 6
Und Cuddy blieb über Nacht. Sie hatten gemeinsam Rachel auf der Couch ein Lager gerichtet und ohne viele Worte zu verlieren waren sie kurze Zeit danach selbst ins Bett gegangen.
Auch wenn es viele nicht verstehen würden, House war immer noch verwirrt, perplex. Er würde bald Vater werden, hatten den Großteil der Schwangerschaft allerdings nicht miterleben dürfen, da er sich selbst im Weg gestanden war. Allerdings war seine Flucht für ihn nur ein logischer Schritt gewesen, den er machen musste. Er musste Princeton verlassen, musste seinen eigenen Weg gehen, um endlich frei zu sein, Lisa Cuddy aus dem Kopf bekommen.
Es war ihm immer bewusst gewesen, dass er sie niemals besitzen würde, dass sie sich niemals herablassen würde, offiziell mit ihm eine Beziehung einzugehen. Er war vielleicht immer ihre Schwäche gewesen, und er hatte stets gewusst, welche Knöpfe er drücken musste, um das zu bekommen, was er wollte, damit sie nicht lange auf ihn böse war. Natürlich war es immer aufs Neue ein Spiel mit dem Feuer, ein Spiel, das er gerne spielte. Er liebte es sich zu verbrennen, wenn es um die Frau ging, die gerade im Bett, tief schlafend neben ihm lag.
Niemals hatte er ihr gut getan und als Lucas auf der Bildfläche erschien, wusste er, dass seine Zeit vorbei war. Er hatte alle Chancen, die er jemals gehabt hatte, verspielt. Zu sehr war er stets ein Kind, dem man nicht vertrauen konnte. Und jetzt? Er wurde Vater.
Vater.
Erinnerungen an seine eigene Kindheit hatten ihm glauben lassen, dass es besser war, sich nicht fortzupflanzen. Wenn man den Großteil seiner Kindheit in Angst lebt, Panik hat eine Note die schlechter war als ein „C" nach Hause zu bringen, weil es sein konnte, dass man Gürtel, Reitgerte und eventuell auch noch den Holzpantoffel zu spüren bekäme, dann erkennt man, dass Vaterschaft vielleicht nicht das sein konnte, für das man erschaffen worden war. Niemals wollte er einem Kind dasselbe zumuten, das ihm zugemutet worden war. Daher hat war Sex immer nur Sex gewesen, von Liebe war nie die Rede gewesen – vielleicht einst einmal, bevor man ihm zum Krüppel gemacht hatte.
Einst hatte er beschlossen, niemals Kinder in die Welt zu setzen.
Niemals das Risiko einzugehen, dass er so werden könnte, wie sein Vater es gewesen war. Ein Tyrann. Ein Schläger. Ein Abhängiger. Einmal war es Scotch, dann Bourbon und ab und an diverse Frauen, die er sich aus ärmeren osteuropäischen Gegenden hatte einfliegen lassen.
Nicht nur einmal hatte er seine Mutter grün und blau geschlagen, bis er eines Tages gemeint hatte, dass er sich nie trauen würde, einen Mann zu schlagen – womit er sich selbst gemeint hatte – und dann war es nicht mehr sie gewesen sondern all der Hass war gegen den Sohn gerichtet.
Nächte und Morgen hatte es gegeben, an denen er in der Schule nicht fünf Minuten ruhig auf dem Stuhl sitzen konnte, da sein Rücken und Hinterteil in allen nur Gott erdenklichen Farben schillerte.
Und vor genau diesem House'schen Phänomen hatte er Angst. Angst, dass er jemals seine Hand gegen Lisa erheben würde.
„Greg", hörte er plötzlich eine Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss.
„Hm …"
Beinahe zärtlich griff sie nach seiner Hand, zog ihn etwas näher an sich heran und ließ seine Hand auf ihrem Bauch wieder Platz finden.
„Denk nicht so viel nach. Es wird schon werden."
„Woher …"
„Dein Schnaufen zwischen den Gedanken. Wir können das Geschehene nicht ändern. Wir müssen einfach eine Möglichkeit finden, damit umzugehen. Es wird dauern. Ich habe auch Zeit gebraucht, bis ich es verarbeitet habe, dass ich doch noch Mutter werde. Aber jetzt, jetzt scheint es jeden Tag realer zu werden."
Langsam, ihre Hand immer noch auf der seinen rastend, glitt diese in liebevollen Kreisen über den Bauch und Greg konnte das Weisen spüren, welches sich unter der gespannten Haut bewegte. Vorsichtig, fast schwebend, wanderten seine Finger zu ihren Brüsten, stets darauf wartend, dass sie ihn stoppte, ihn davon abhielt sie noch weiter zu berühren. Aber nichts dergleichen passierte. Zuerst wog er sie in seinen Händen und dann ließ er Lisa sich langsam auf den Rücken drehen und stets Augenkontakt haltend, zog er ihr T-Shirt über den Bauch, ihre Brust und half ihr, es ganz auszuziehen. Als junge Frau hätte sie sich nie so vor ihm entblößt, wäre stets darauf bedacht gewesen, ihre Brüste zu bedecken. Aber heute, Jahre später, offenbarte sie ihm ihre neu gewonnene Weiblichkeit. Und wie er seine „Zwillinge" liebte! Sie waren runder, voller, die Brustwarzen fast schwarz. Auf ihrem Bauch erkannte er die berühmte dunkle Linie, die sich von ihrem Bauchnabel in Richtung Schambereich erstreckte.
Es war ein Anblick für Götter.
Nein, er blickte, von seiner sitzenden Position, nun auf seine Göttin hinab.
Sie war schön, fast zu schön um sie anzusehen.
„Greg?" Lisas Stimme war leise, fast ein Wispern.
„Ich könnte dich stundenlang so anschauen. Alles ist so perfekt an dir." Seine Erklärung schien ihr so anders als all das, was er ihr in den USA jemals ins Ohr geflüstert hatte. Gregs Finger strichen über ihren Körper, wie Wellen sanft Muscheln umspülten. Keine Gefahr war in Sicht.
Sekunden später, ohne weitere Worte zu verlieren, hatten seine Lippen die ihren Gefunden und seine innere Stimmer erklärte ihm wiederholt, dass es ein Fehler war. Nicht in der ersten Nacht, die sie wieder an seiner Seite war, sollte er sie nehmen. Er hatte sie nur in seinen Armen halten wollen, ihre Wärme spüren, den Duft ihrer Haut und Haare einatmen.
Als sie beide Luft holen mussten, rastete seine Nase auf der ihren, Houses' Augen geschlossen.
„Wir sollten nicht weiter …", versuchte er zu sagen, keine Wünsche und Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen, seine Erregung abklingen zu lassen. Doch dies schien nicht ihr Plan zu sein. Mit einer freien Hand griff sie nach seinem Glied, welches hart gegen seinen Bauchnabel gerichtet war.
„Es scheint, als würde den Körper etwas anderes wollen als dein Kopf House", kommentierte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Lisa …"
„House, glaub mir …"
„Aber …"
„Wie viele Frauen war es, seitdem du die Staaten verlassen hast."
„Wenige, viel weniger als sonst. Siân. Wir haben immer ein Kondom verwendet."
Sie nickte und zog ihn in einen weiteren Kuss zu sich. Es schien als konnte sie nicht genug von ihm bekommen.
„Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe", beichtete Lisa ihm.
Viele Gedanken schossen Gregory nun gleichzeitig durch den Kopf. War dies ein Liebesgeständnis? Was sollte er antworten? Was erwartete sie von ihm? …
Sanft, zärtlich massierte seine Hand ihre Brust, spielte mit der Brustwarze. Er würde sich an deren neue Größe und ihr Gewicht schnell gewöhnen können.
Einige Minuten und Küsse später lag House auf seinem Rücken und Lisa saß auf seinem Becken, seine Erektion an die richtige Stelle pressend.
„Lisa willst du wirklich …"
„Gott, ja …" Und mit einer ihrer kleinen flinken Hände zwischen ihren Beinen und einem kurzen Anheben ihres schwangeren Körpers, hatte sie ihn in sich aufgenommen und stöhnte laut auf, als er sie komplett füllte. „Gott House, ja …"
Eine seiner talentierten Hände befand sich an ihrer Hüfte, oder was davon erhalten geblieben war, die andere an ihrer Brust. Er hatte nicht gedacht, dass seine Cuddy diese Position mögen würde, dass sie sich überhaupt so dominant zeigen würde, um das Ruder in die Hand zu nehmen.
Langsam begann sie sich auf und ab zu bewegen, ließ ihr Becken kreisen und entlockte damit House das eine oder andere Geräusch.
Und er musste sich nun eingestehen, dass er nie einen schöneren Anblick hatte genießen dürfen, wie die wogenden Brüste, den prallen Bauch und all das über ihm und er tief in ihr verborgen. Immer wieder glitt ihr sein Name über die Lippen, immer öfter stöhnte sie laut auf und kombinierte seinen Namen mit dem Gottes. Er wusste nicht, wie lange er noch ruhig bleiben konnte, wie lange er diese süße Tortur noch aushalten konnte, bis er in sie kommen würde.
Er wollte seinen Rhythmus gehen, wusste aber, dass es wichtig war, in einer Situation wie dieser, Lisa das Tempo angeben zu lassen. Vielleicht würde sie ihm die Chance geben, dass er ihr zeigen konnte, in der nahen Zukunft, wie er sie am liebsten nehmen würde.
Doch der Augenblick war perfekt.
Seine Hände umschlossen nun beide Brüste, seine Daumen strichen immer wieder über ihre Brustwarzen und ließen sie aufstöhnen.
„House … ich …", und bevor sie noch mehr Worte finden konnte kam sie. Stark. Intensiv. Sie zitterte am ganzen Körper und riss House mit sich. Seine Hüften bewegten sich rasch einige Male zu den ihren, er hatte einfach nicht mehr ruhig halten können.
„Lisa, ja …."
Und als sie eine halbe Stunde später, tief schlafend neben ihm lag, fand er keinen Schlaf. Er studierte ihr makelloses Gesicht, die feinen Züge, die langen Wimpern und zartrosa Lippen.
„Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich liebe", flüsterte er sanft, als er ihr durchs Haar strich.
Ende Kapitel 6
Mehr?