So, hier folgt nun der Epilog. Ich hoffe ihr hattet genauso viel lesen wie ich beim schreiben hatte. Eventuell versuche ich mich an einer Sequel, wenn das Interesse groß genug ist. Ich habe mich noch nicht gaz entschieden.

Vielen Dank nochmal an alle, die bis hierher durchgehalten haben und kommentiert haben. Durch euch macht mir das schreiben gleich dreimal so viel Spaß!

Epilog

Es war drei Tage später als die schwarze Limousine John in das altbekannte Warenhaus brachte. Vor mehr als zwei Jahren hatte Mycroft ihn das erste Mal hierher bringen lassen. Heute wie damals stand Mycroft auf ein Bein und seinen schwarzen Schirm gelehnt und blickte John mit lässiger Miene entgegen. Doch im Unterschied zu seinem letzten Besuch im Lagerhaus wusste John, dass ihm hier keine ernstzunehmende Gefahr drohte, was durch den beinahe kitschig gedeckten Kafeetisch hinter Mycroft bestätigt wurde.

John stieg aus dem Wagen und begrüßte Mycroft mit einem schiefen Lächeln: „Ich sehe Sie haben immer noch einen Faible für das Dramatische. Wenigsten haben Sie sich dieses Mal die Nummer mit den Telefonzellen gespart."

Mycroft lächelte süßlich. „Ich habe hier einen Stuhl, Doktor Watson. Setzen Sie sich doch." Sagte der Andere und deutete in Richtung des gedeckten Tisches, welcher jedes Déjà-vu zu Nichte machte.

John lachte. „Mein Bein können Sie dieses Mal nicht vorschieben und wenn ich behaupten würde ich wollte mich nicht setzen, wäre das auch gelogen."

Mycroft gab als Antwort ein schnaubendes Lachen von sich deutete in Richtung des Tisches: „Setzen Sie sich. Ich habe uns Tee und Kuchen bringen lassen."

John zog lächelnd die Augenbraue hoch, folgte aber Mycrofts Aufforderung. Er bewunderte den üppig gedeckten Tisch mit dem edlen Porzellan, Kuchen, Gebäck und dampfenden Tee und fragte sich automatisch was Sherlock denken würde, wenn er sie so sehen würde. Vermutlich würde er es ohnehin anhand eines Krümels auf Johns Jackenärmel deduzieren, dachte John und stellte im selben Moment fest, dass es ihm egal war.

„Wie haben Sie sich eingelebt, John?" Fragte Mycroft, während er John gekonnt eine Tasse schwarzen Tees einschenkte.

John schnaubte amüsiert. „Ich war doch kaum zwei Wochen weg. Sie meinen wohl eher wie ich mich mit Sherlocks Einleben eingelebt habe." Er nahm einen Schluck aus der Teetasse und ergänzte. „Ihr Bruder ist noch ganz der Alte."

Mycroft lachte. „Ich verstehe. Bedauern Sie es schon, dass Sie die Violine nicht auch in meine Obhut gegeben haben?"

John nahm sich lächelnd ein Stück des Schokoladenkuchens. „Nein. Ob Sie's glauben oder nicht, ich habe das Gefühl er versucht Rücksicht zu nehmen. Kein nächtliches Violinenspiel, bisher. Als ich gestern nach Hause kam war sogar der Abwasch gemacht."

Mycroft schnaubte ungläubig. „Und Sie sagen er ist ganz der Alte? Soweit meine Erinnerungen zurückreichen hat Sherlock noch nie in seinem Leben den Abwasch gemacht. Was glauben Sie, warum er einen Mitbewohner gesucht hat? Sicher nicht wegen der Miete."

John schüttelte lächelnd den Kopf. „Vermutlich nicht."

Eine Weile lang aßen Sie in einträchtigem Schweigen.

„Haben Sie schon beschlossen wie es weiter gehen soll? Werden Sie wieder als sein Assistent arbeiten?" fragte Mycroft schließlich, nachdem er das zweite Stück Kuchen beendet hatte.

John überlegte kurz bevor er antwortete. „Ich habe in den letzten Tagen immer wieder über diese Frage nachgedacht. Immerhin hatte ich endlich begonnen wieder in einer Arztpraxis Fuß zu fassen."

Mycroft nickte. „Ich vermute Sherlock weiß das und er versucht Sie gerade von seinen Vorzügen zu überzeugen." Sagte er mit einem beinahe schelmischen Lächeln.

„Dann sollte ich mir mit der Entscheidung noch ein wenig Zeit lassen." Meinte John grinsend und trank seinen Tee aus. „Vielleicht putzt er irgendwann sogar mal die Küche."

Mycroft lachte und John stimmte ein.