Kometenschauer ist natürlich wieder aus dem Sternschnuppenuniversum und zeitlich nach Lichtblicke anzusiedeln, es spielt bereits nach der Schulzeit unserer Helden. Aus den Zwei (- drei) Vorgängern sind die Pairings Lily/James und Remus/Sirius bekannt. Ich möchte natürlich gerne, dass ihr die lest, es hilft, aber es dürfte nicht so schlimm sein, wenn das hier alleine steht. Ellenlanges Vorwort, wie immer, aber jetzt zu der eigentlichen Story:

Es steht in den Warnings, aber ich sage es nur dieses eine Mal direkt: Jeder der die Bücher gelesen hat, weiß wie der Krieg endet. Das bedeutet, diese Geschichte hat kein Happy End! (Wer die Bücher gelesen hat, weiß aber auch, dass es eine zweite Chance gibt, viele Jahre später.) Ich denke, da die Geschichte Chroniken eines Krieges heißt, ist der Inhalt klar.

Disclaimer: Harry und seine Familie (ja, für mich ist das alles Familie) gehören natürlich Mrs Rowling und ich verdiene auch kein Geld hiermit. Leider.

Warnings: Slash, offensichtlich sad-end

Kometenschauer

– Kapitel 1: Ein Krieg, ein Orden und bekannte Gesichter –

„Ich weiß immer noch nicht, was wir hier tun", sagte Remus. „Das wird so peinlich."

„Sei doch nicht so langweilig. Wir sind seit zwei Wochen weg und ich bin sicher, die nehmen alles, was sie kriegen können", sagte James und klopfte.

„Wenn das mal gut geht", murmelte Mary.

„Herein", hörte man da auch schon die Stimme ihres ehemaligen Schulleiters. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Remus ließ es zu, dass Sirius seine Hand nahm und ihn herein zog. Er überlegte, dass er sich von Sirius auch in die Hölle ziehen lassen würde. Er blickte zu Lily und machte sich keine Sorgen mehr, wegen dieser Tatsache.

Dumbledore lächelte breit, als er sie sah.

„Was führt Sie denn alle zu mir? Vermissen Sie die Schule schon so sehr?" Seine Augen blitzten und verrieten Remus, dass er ganz genau wusste, was die Rumtreiber und die beiden Mädchen herführte.

James ergriff das Wort. „Nun, zuerst muss ich Ihnen wohl sagen, dass es in meinem Elternhaus schwer ist, Geheimnisse zu wahren. Daher dürfte es wenig verwundern, dass ich von einer Organisation erfuhr, die sich der Orden des Phönix nennt und gegen Voldemort kämpft. Wir wollten uns – nun, sozusagen bewerben."

Lily schob etwas nach. „Vor allem Mary und ich möchten uns gern wehren, Sir. Wir ertragen den Gedanken nicht, nur dazusitzen und zu warten, dass sie uns töten."

Dumbledore neigte bedächtig den Kopf. „Ich erinnere mich an zwei Szenen, in denen ihr bereits euren Mut bewiesen habt." Remus fiel auf, dass er zum Du übergegangen war. „Ich denke, ich kann euch vertrauen. Ich habt Glück, heute Abend ist sogar ein Treffen. Deine Eltern, James, können euch mitnehmen. Ihr werdet dort alles weitere erfahren. Die wenigsten Orte sind noch sicher."

„Danke, Professor", sagte Peter.

„Albus", korrigierte der Schulleiter. „Wir sind Verbündete, wir duzen uns."

Remus musste grinsen.

„Das war einfacher, als ich dachte", sagte Sirius.

„Es hat sicher geholfen, dass du nichts gesagt hat", neckte Remus.

„Sei bloß leise oder ich sorge dafür, dass du's bist."

„Und wie?"

Der folgende Kuss war sehr überzeugend.

„Ok, Leute, wir sehen uns heute Abend", rief Mary und disapperierte, sobald sie das Gelände verlassen hatten. Auch die Anderen verabschiedeten sich.

Remus fand sein ganzes Leben noch ziemlich surreal. Seit haargenau zwei Tagen hatte er eine Wohnung…ja, schön! Es war Sirius Wohnung. Ihre Wohnung.

Anders als Mary und Peter, die sich bereits während ihrer Schulzeit um Behausungen gekümmert hatten, hatten die zwei es vergessen. Allerdings war für Sirius klar gewesen, dass er den Potters nicht mehr auf der Tasche liegen wollte und er hatte Remus gebeten, zu ihm zu ziehen. Es war einer der schönsten Tage in seinem Leben gewesen.

Lily und James hingegen lebten noch zu Hause. Die Anderen waren auch nur auf die Idee gekommen, weil Peter eines Tages meinte, er wolle seine Mutter später nicht mehr belasten. Mary hatte ihm bei der Suche geholfen und sich in eine Wohnung so sehr verliebt, dass sie sie unbedingt haben wollte.

Peter wollte seine Mutter nicht belasten, weil sein Vater tot war. Er war am Neujahrsabend ermordet worden. Als Opfer eines Massenanschlags.

Es half nichts mehr, sie steckten mittendrin im Krieg. Denn das Schlimme damit war: egal, wer ihn begonnen hatte, beide Parteien mussten ihn zu Ende führen.

Sie alle hatten sich bereits beim Ministerium beworben (UTZ-Ergebnisse kamen zum Glück viel früher als ZAG-Ergebnisse). Sie wollten Auroren werden. Hochtrabende Wünsche, natürlich, aber Sirius und James mit ihren Zeugnissen, die aus Os bestanden, waren fast ohne weiteres Bewerbungsgespräch angenommen worden. Die Anderen hatten es weniger leicht. Am Tag nach der Bewerbung waren die Eulen eingetrudelt. Lily und Mary waren genommen worden, Peter wurde mitgeteilt, dass „zu unserem Bedauern, Ihre Leistungen nicht dem Standard entsprechen". Und Remus? Man war in seiner Akte auf die „lycanthrope Infektion" gestoßen.

Was ihn daran am meisten gestört hatte, war die Verwendung dieses Ausdrucks. Das verzweifelte Heranziehen eines Fachworts, um ein Wort nicht sagen zu müssen, dass man als Beleidigung verwenden würde. Werwolf. So erkannte man Menschen, die einen hassten.

Die Anderen nun, hatten an der Tatsache Anstoß genommen, dass sie ihn nicht genommen hatten (Remus selbst hatte das schon erwartet) und allen Ernstes vorgehabt, zu kündigen. Glücklicherweise hatte er ihnen das noch ausreden können.

Und, ja, Lily und Mary wussten es. Und entgegen aller Erwartungen hatte er nicht auf Drängen von jemandem damit herausgerückt und sie hatten es auch nicht herausgefunden. Nein, im März hatte er sich ein Herz gefasst und es ihnen erzählt. Er hatte es nicht bereut. Allerdings hatte das eine Erläuterung der Fähigkeiten der anderen Rumtreiber nach sich gezogen und eine Menge besorgter Fragen.

Es hatte nicht geholfen, dass er den Unfall erwähnt hatte, aber auch darüber waren die Mädchen hinweg gekommen. Bevor das Thema gewechselt hatte, war der Kommentar gewesen: „Wenigstens…erklärt das eine Menge!"

Jetzt, als er sich auf das abgewetzte Secondhandsofa legte, erschien ihm das alles so weit weg. Genauso weit, wie der Tod von Alphard Black, der ihnen selbiges finanziert hatte. Es schien nur noch das Jetzt zu geben, das Jetzt, mit der Aufnahme in den Orden.

Eine plötzliche Aufregung überflutete ihn. Was machte es, dass er kein Auror werden würde? Er würde kämpfen.

Er konnte Sirius in der Küche rumoren hören. Sein Kaffeekonsum würde ihm eines Tages einen Koffeinschock bescheren, aber er sagte, er würde lieber das Risiko eingehen, als ein Leben ohne Kaffee zu führen.

Die Wohnung war unordentlich, für ihre Größe. Zwei Zimmer, Küche, Diele, Bad. Wer hätte gedacht, dass das so teuer war?

Ein kleiner Laut von der Tür veranlasste Remus dazu, sich umzusehen.

Schief grinsend stand dort Sirius, in einer Hand eine dampfende Tasse, mit der Anderen hielt er seinen Fuß.

„Erinnere mich daran, dass wir die Kartons auspacken", sagte er, mit einem etwas schmerzvollen, aber lieben Lächeln. Er kam zu Remus herüber und kniete sich neben die Couch. „Hey, woran denkst du?"

„An alles gleichzeitig", stöhnte Remus. „Ich hab das Gefühl mein Kopf platzt."

Sirius küsste seine Stirn. „Mein Armer."

Remus lächelte. „Es ist soviel passiert. Und jetzt heute…wir sind im Orden. Aber dann denke ich, ist das wirklich gut? Kämpfen ist doch nicht schön, oder denkst du etwa anders?"

„Natürlich nicht", sagte Sirius kopfschüttelnd. „Aber jetzt ist es vielleicht notwendig. Oder sollen wir einfach zulassen, dass sie den Krieg gewinnen und hoffen, dass wir am Leben bleiben? Ich kenne diese Leute. Ein Leben unter ihrer Herrschaft ist nicht lebenswert. Schon gar nicht für dich. Geschweige denn, all die Morde, die begangen werden würden. Denk an Lily und Mary. Selbst wenn du für dich selbst nicht kämpfen wolltest, doch sicher für sie?" Seine Züge wurden weich, als er Remus Wange streichelte. „Ich liebe die Beiden. Ich werde sie nicht einfach sterben lassen. Und noch mehr liebe ich dich. Ich werde nicht zulassen, dass eine Gesellschaft entsteht, für die du noch weniger wert bist als jetzt schon."

„Das ist lieb von dir", sagte Remus und meinte es so. „Aber darüber will ich jetzt wirklich nicht reden."

„Das willst du nie", seufzte Sirius. „Weil du kleiner Idiot heimlich denkst, dass sie recht haben."

Remus wollte widersprechen, obwohl Sirius recht hatte, doch dieser ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Ich wollte dich noch was fragen, wegen heute Abend."

„Was denn?", hakte Remus nach. Dieses drum-herum-reden machte ihn wahnsinnig.

„Um…willst du…willst du, dass wir da zusammen hingehen? Als Paar?"

Remus fand diese Frage verwirrend. Das ‚Nein' lag ihm schon auf der Zunge, aber er schluckte es. „Willst du?"

„Ich…es ist mir egal. Ich hatte aber das Gefühl, ich sollte dich fragen. Ich will auf gar keinen Fall, dass du denkst, ich schäme mich für dich oder so. Und das sind ja bestimmt nicht solche Idioten, wie die Schüler, vor denen wir uns verstecken mussten, weißt du?"

„Hör mal. Erstens weiß ich, dass du dich nicht für mich schämst. Und zweitens…was hältst du davon, wenn wir erstmal gucken, wer das überhaupt so ist? Und dann entscheiden, ob wir es ihnen sagen?"

Sirius nickte bedächtig. „Wer weiß es denn eigentlich alles so? Klar, Krone und Wurmschwanz und die Mädchen, Dumbledore…"

„Pompfrey und Krones Mum."

„Meinst du, sie hat es seinem Dad gesagt?"

„Keine Ahnung. Sie hat uns ja nicht mal gesagt, dass sie es weiß. Sie hat nur immer diese Andeutungen gemacht…"

„Wie, ob ich lieber bei dir schlafen wollte, als bei James."

Beide lachten.


Lily kam zu spät. Lily kam in letzter Zeit immer zu spät. Es hatte mal eine Zeit gegeben, da war das anders gewesen, aber als sie heute aus dem Kamin bei Potters stolperte, war sogar Mary schon da.

„Tschuldigung", murmelte sie, während sie James einen Kuss auf die Wange hauchte. „Ich hab immer noch Probleme mit dem Netzwerk zuhause. Ich sollte dringend ausziehen."

„Ist doch gut, Schätzchen", sagte Eireen. Sie hatte sie an Weihnachten kennengelernt und bereits nach einer Woche, war sie von Lily zu Schätzchen übergegangen. Aber Eireen hatte so was an sich. Sie durfte das.

„Dann sollten wir wohl gehen", sagte Hermann. Er trat seinerseits ins Feuer. „Zum Fuchsbau."

„Was ist Fuchsbau?", fragte Peter irritiert.

„Ihr werdet schon sehen", sagte Eireen. „Gehst du als nächstes James?"

James nickte. „Ok…zum Fuchsbau?"

Er verschwand in den Flammen.

Schließlich waren nur noch Lily und Eireen übrig.

„Geh schon, Schätzchen. Ich komm dann nach."

Lily nickte. „Zum Fuchsbau!"

‚Fuchsbau' so stellte sich heraus, war ein Haus. Lily landete in einem Wohnzimmer. Es war chaotisch, aber es war liebenswert chaotisch. An der Wand hing eine faszinierende Uhr. Statt Ziffern standen am Rand Orte, wir zu Hause, verirrt oder sogar tödliche Gefahr. Die Zeiger, die alle auf zu Hause zeigten, trugen Namen. Arthur, Molly, William, Charlie, Percy, Fred und George.

Eine rothaarige Frau, die offensichtlich Molly war und einen, vielleicht dreijährigen und ebenfalls rothaarigen Jungen auf dem Arm hielt begrüßte sie.

„Du musst Lily sein. Ich bin Molly, das Treffen findet in der Küche statt, durch diese Tür. Ich komm nicht mit. Ich hab für diese ganzen Aktivitäten nicht so viel Zeit, weißt du, mit fünf kleinen Kindern und ich fürchte fast ich bekomme noch eins…aber was soll's, zum Plaudern haben wir später noch Zeit…"

„Ja", sagte Lily. Die Frau war ihr sympathisch. „Aber jetzt geh ich wohl besser erstmal."

Die Küche war genauso chaotisch, wie das Wohnzimmer. Sie war voller Leute. Lily stellte sich herüber zu Hermann und ihren Freunden. Am Kopfende des Tisches sah sie Dumbledore und Alastor Moody. Ein Mann, der genauso rote Haare hatte, wie Molly (Anders als Lilys. Lilys waren dunkel, die des Mannes waren eher orange.) lächelte ihr freundlich zu. Sie erkannte einen Mann wage als Gideon Prewett, der in ihrem ersten Jahr Schulsprecher gewesen war. Ein weiterer Mann sah wie Kingsley Shacklebolt aus, in demselben Jahr Vertrauensschüler von Gryffindor.

Sie drehte sich weiter und stieß auf ein breites Grinsen.

„Alice!"

Neben ihr drehte sich Mary aufgrund ihres Ausrufs um.

„Alice!", kreischte auch sie.

Lachend fielen sich die drei Frauen in die Arme.

„Was macht ihr denn hier?", rief Alice.

„Dasselbe könnten wir dich fragen", sagte Mary empört.

„Und, wie geht es uns, Mrs Longbottom?", fragte Lily.

„Hervorragend, Mrs Potter."

„Na, die einzige Mrs Potter hier bin ja wohl ich", sagte Eireen. Lily hatte gar nicht bemerkt, dass sie hereingekommen war.

„Ja, aber wer weiß, wie lange noch", sagte Alice schnippisch. Lily wurde sehr rot.

„Nun, ich denke, wir sind vollzählig", erhob Dumbledore seine Stimme. „Das heißt, wir sollten anfangen. Doch zuvor möchte ich einige neue Mitglieder im Orden vorstellen. Da haben wir Sirius Black, Remus Lupin, Mary McDonald, Peter Pettigrew, James Potter und Lily Evans." Lily hob die Hand als ihr Name genannt wurde. „Vielleicht stellt ihr Anderen euch kurz selbst vor."

„Wir kennen uns", knurrte Moody.

„Arthur Weasley", sagte der Rothaarige. „Das ist mein Haus, übrigens."

Der Dunkle mit dem kahlen Schädel war tatsächlich Kingsley, wie sich herausstellte. Auch Edgar Bones und Caradoc Dearborn aus ihrem alten Hogwartsjahrgang waren dort.

„Marlene McKinnon." Dieses Gesicht kannte sie irgendwo her.

„Jacob McKinnon." Ein Ehepaar also.

„Fabian Prewett. Und das ist mein kleiner Bruder Gideon. Unsere Schwester hast du wohl schon getroffen?"

„Molly", erklärte Gideon. „Und ich bin nur ein Jahr jünger als du."

„Dädalus Diggle."

„Elphias Dodge."

„Hey, Leute", sagte Emmeline Vance.

Frank Longbottom winkte.

„Ted Tonks."

„Das nenn ich eine Überraschung", sagte Sirius milde beeindruckt. „Ist Meda auch hier?"

„Nein, die ist bei Nymphadora geblieben."

„Das sind natürlich nicht alle", sagte Dumbledore, nachdem sie ein Nicken von Minerva McGonagoll bekommen hatten. „Hagrid zum Beispiel fehlt. Und mein Bruder."

„Go, Hagrid!", rief Sirius überschwänglich und alle lachten.

„Also gut, fangen wir jetzt an", sagte Dumbledore. „Was uns natürlich noch immer dringend fehlt, sind vernünftige Spione. Ich nehme an, niemand hat eine Idee?"

Allgemeines Kopfschütteln folgte.

„Ähm, Leute", fragte Mary. „Ich will ja nicht dämlich klingen, aber könnte uns mal jemand aufklären, was wir so wissen, über, keine Ahnung, über seine Pläne und so?"

„Er stellt große Heerscharen von dunkeln Kreaturen für sich auf. Riesen, Dementoren…"

„…Werwölfe", sagte Remus leise.

„Es tut mir leid", sagte Dumbledore.

„Äh", machte Frank.

Als Remus aufsah stand ein Feuer in seinen Augen. „Hast du dich nie gewundert, wohin ich einmal im Monat verschwinde?"

Langsam blitzte in den Augen der Anwesenden Erkenntnis auf.

„Das ändert nichts daran, wer er ist", sagte Sirius wütend.

„Natürlich nicht", sagte Dumbledore. „Wenn er nicht völlig vertrauenswürdig wäre, wäre er nicht hier."

„Und das ist er", sagte McGonagoll. „Ich kenne ihn gut, als seine Hauslehrerin. Eine Person, der ich mehr anvertrauen würde müsste man noch finden."

Große Dankbarkeit stand in Remus Augen, obwohl sie alle wussten, dass das eine Lüge war.

Caradoc Dearborn, ein ehemaliger Hufflepuff, setzte sich als erster mit ein, dann folgten alle Anderen ehemaligen Mitschüler, angefangen bei Alice und Frank.

Dumbledore lächelte zu dem Ganzen.

„Um zu deiner Frage zurückzukommen, Mary, er plant außerdem das Ministerium zu übernehmen und – mich zu töten. Wir liefern uns immer wieder Kämpfe mit ihnen, aber große Schlachten sind selten."

„Sie picken sich einzelne Leute raus", sagte Fabian. „Und sie sind uns zahlenmäßig weit überlegen."

„Ja, seit Greyback sich ihnen angeschlossen hat…", begann Arthur, verstummte aber, als hätte er etwas Falsches gesagt. Die Rumtreiber versteiften sich.

„Wer ist Greyback?", fragte Lily.

Remus lächelte schmal. „Greyback war es, der mich gebissen hat."

Arthur wurde rot und entschuldigte sich.

„Nein, schon gut", sagte Remus. „Ihr könnt doch nichts dafür. Und es ist gut, wenn wir so was wissen."

In diesem Moment flog die Tür auf und ein rothaariger (Wer hätte das gedacht?) Junge stürmte herein. Er war vielleicht sieben Jahre alt.

„Daddy!", rief er. „Daddy, Charlie ist von dem Ghul angegriffen worden!"

Arthur beugte sich hinunter und strich dem Jungen über den Kopf. „Bill, Ghule greifen niemanden an", begann er, aber die Ankunft eines weiteren Jungen, offenbar der kleine Bruder des Ersten unterbrach ihn. Der Junge weinte.

„Erzähl das dem Ghul", meinte Bill böse.

„Jungs geht doch bitte zu eurer Mutter…"

„Die Zwillinge sind aufgewacht", sagte Bill.

„Daddy", jammerte Charlie.

„Entschuldigt mich", sagte Arthur, nahm seine Söhne bei der Hand und führte sie heraus.

„Wie alt waren die?", fragte Peter.

„Bill sieben, Charlie sechs. Da sind noch Percy, der ist drei und die Zwillinge, die sind gerade erst ein Jahr alt", sagte Eireen. „Die arme Molly. Ich hatte damals schon mit einem Kind genug am Hals."

„Was man mit deinem Kind am Hals hat, brauchst du nicht zu erzählen", sagte Minerva lächelnd.

„Ok, schön", sagte James. „Wir sind aber nicht hier, um zu bereden, wie schrecklich ich war."


„Das war gut", sagte Mary. „Nein, wirklich. Das war gut."

Sie saßen alle in ihrer Wohnung. James legte Lily einen Arm um die Schultern.

„Wir haben ein Haus gefunden", sagte er beiläufig.

„Wirklich?", fragte Remus. „So schnell?"

„Es ist in ziemlich furchtbarem Zustand", sagte James. „Aber Lil liebt es, was soll ich machen?"

„Wo?", fragte Mary.

„Ein kleiner Ort, namens Godric's Hollow", schwärmte Lily. James lächelte. Wenn sie das Haus wollte, warum nicht?

„Ihr heft uns doch, wenn wir es auf Vordermann bringen?", fragte er.

„Sicher", sagte Sirius.

Lily gähnte.

„Wollen wir gehen?"

Sie nickte mit geschlossenen Augen. „Zu dir?"

James apperierte mit ihr.

Später, als sie zusammengerollt und schlafend in seinen Armen lag, überlegte er, ob es jemanden gab, der glücklicher war als er. Er dachte auch daran, dass sie in letzter Zeit ganz automatisch immer vor Juwelierläden stehen blieben.

Er liebte sie. Er machte sich Sorgen um sie. War das verwunderlich? Nein. Natürlich nicht. Allerdings war Lily eine starke Persönlichkeit, man könnte fast denken, sie würde mit der ganzen Welt alleine fertig werden. Wurde sie aber nicht. Lily stützte sich auf viele Säulen und wenn nur eine davon brach stürzte sie ein. Es dauerte immer lange, bis so eine Säule wieder errichtet war. Man denke nur an ihre Schwester. Oder besser nicht.

Lily lächelte im Schlaf. James drückte sie an sich. Sie roch so gut. Nach…nach Lily eben. Vielleicht blumenartig oder so.


„Du warst klasse, heute", sagte Sirius und steckte die Nase in Remus Haar. Mhm…das roch gut.

„Es war hart", murmelte der Andere und kuschelte sich enger an Sirius Brust. Sirius überlegte, ob sie vielleicht vom Sofa ins Bett wechseln sollten. „Aber dann war es schön. McGonagoll…das war beeindruckend. So viele Leute und niemand, der…Gott!"

„Ich weiß, was du meinst", nuschelte Sirius.

„Du bist schwer zu verstehen", sagte Remus, ebenso gedämpft.

„Ach ja?" Sirius hob den Kopf. Er legte einen Finger unter Remus Kinn und hob auch seinen Kopf an. „Vielleicht verstehst du das."

Und dann küsste er ihn.

Remus ließ oder vielmehr versuchte einen Überraschungslaut hören zu lassen, als Sirius ihn hochhob.

Schließlich mussten sie doch wieder Atmen.

„Was machst du?", fragte Remus, als Sirius begann sich in Richtung Tür zu bewegen.

„Wonach sieht's denn aus?", sagte Sirius mit einem leichten Kichern.

Es war schwieriger als gedacht, sich durch den vollgestellten Flur zu bewegen, wenn man nichts sah.

„Ich liebe dich, Sonnenschein", teilte Sirius Remus mit, als sie das Bett erreicht hatten, vorsichtig schaffte Sirius es, dass sie Beide zu liegen kamen. „Ich bete dich an."

Remus schnaubte. „Ich glaube nicht, dass ich mit ‚anbetungswürdig' so gut beschrieben bin."

Sirius grinste und küsste Remus Stirn. „Stimmt." Kuss aufs Kinn. „Du bist…" Küsse auf beide Wangen. „…noch viel…" Auf beide Ohrläppchen. „…besser als das, aber…" Auf beide Augenlieder. „…ich tu's trotzdem, denn…" Kuss auf die Nase. „…ich kann einfach nicht anders." Schließlich verschloss er wieder Remus Mund.

„Die Inzest hat da was in einem Kopf zerstört", sagte Remus belustigt, doch auch – wie Sirius zufrieden feststellte – mit deutlichen Zeichen von Genuss.

„Wenn das der Grund ist, warum ich dich so wundervoll sehen kann, wie du bist, bin ich dankbar", grinste Sirius und machte sich daran, den bereits vorhandenen Genuss ins unermessliche zu steigern.

Viel später, als Remus längst schlief sah Sirius zu, wie sich regelmäßig seine Brust hob und senkte. Er wusste, dass es zwischen ihnen mehr romantische Szenen gab, als nötig, aber er spürte auch, dass Remus so was brauchte. Wenn sie ganze Welt dich hasst, müssen die, die dich lieben, eben etwas mehr geben. Genauso, wie er mehr Zärtlichkeit, mehr Absicherung brauchte, gerade weil er sie sich nicht holte. Es war fast traurig zu sehen, dass er sich selbst zerstören würde, wenn Leute wie Sirius nicht aufpassten. Längst schon hatte er sich geschworen, immer zu sein, was Remus brauchte, das als oberste Priorität, weil Remus selbst nicht sein konnte, was er brauchte. Er musste ihn lieben, weil Remus sich selbst nicht wirklich lieben konnte.

Sirius fragte sich, ob es für James einfacher war. Ihr Ziel war dasselbe, aber war es einfacher Lily glücklich zu machen? Wenigstens hätte man die Gewissheit, dass sie sich selbst glücklich machen könnte, wenn man total versagte.

Remus murmelte etwas im Schlaf. Sirius Namen. Das tat er öfter. Leider erzählte er nicht wirklich viel. Nur Sirius Namen, mal verträumt, mal fordernd, mal hilfesuchend…heute Nacht war es einfach nur liebevoll.

„Remus", flüsterte er in sein Ohr und schloss die Augen.

Peng! Also, meistens wird zwischen den Kapiteln etwas Zeit vergehen, also wundert euch nicht, wenn das nächste Kapitel nicht am Nächsten Morgen oder so spielt. Wie gesagt, ich will nicht zwei Jahre minuziös beschreiben, aber ich mache natürlich auch keine Sprünge, wie zum Beispiel: Lily ist schwanger – Harrys Geburt, also keine Sorge.

Anmerkung: Ich weiß, normalerweise update ich täglich, aber das wird etwas scher für mich, weil ich so weinig Zeit habe. Es wird also nur jeder zweite - bis dritte Tag.

Anmerkung2: Falls ihr die Vorgänger nicht gelesen habt (bitte dringend tun) oder es immer noch nicht bemerkt habt: Remus ist passiv, war immer schon, wird immer sein. Gut, dass wir das geklärt haben.